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A Hard Day’s Night

Wiederaufführung des Beatles-Klassikers

Es ist eines schweren Tages Abend und ich habe gearbeitet wie ein Hund, es ist eines schweren Tages Abend und ich habe geschlafen wie ein Klotz... Wer denkt bei diesen Zeilen an kreischende Teenies, randvolle Clubs und Platin-Alben?

Keine 40 Jahre ist es her, da eroberten die Beatles neben den Charts auch die Leinwand. Und worum sonst sollte es in ihrem ersten Kinoauftritt A HARD DAY«S NIGHT gehen, als um sie selbst - die netten vier Jungs aus Liverpool. Der Zuschauer begleitet sie auf einer "ganz normalen Reise", episodisch gespickt mit Flucht vor hysterischen Fans, Auftritten im Fernsehen, Streit und Versöhnung. Paul hat seinen Großvater zwecks Tapetenwechsel mit dabei, und der ist ein Störenfried der Spitzenklasse. Die Handlung bemüht sich gar nicht, etwas anderes zu sein, als dünnes Fädchen zwischen den Songs (im Gegenteil zu den späteren filmischen Ausflügen der Pilzköpfe, wo Schatzsuche und Ähnliches für Dramatik sorgen sollten).

Allen Vorurteilen "Musikerfilmen" gegenüber zum Trotz, überrascht die Leichtigkeit der Episoden. Die Fab Four nehmen sich und ihre Rollen in der Band nicht zu ernst - John ist der Ausgeflippte, Ringo der Scherzkeks, George irgendwie recht nachdenklich, und Paul behält alles im Griff. Und McCartneys Opa bringt nur Unheil, oder Spaß - wie man es nimmt. Keine der 87 Minuten Laufzeit langweilt, nein, der Film von 1964 kommt sogar weniger bieder daher, als viele Versuche der letzten Zeit, komisches Kino zu machen. Die eingebetteten Songs halten dabei die Dramaturgie zusammen, für jeden wichtigen Schauplatz ein Song, und kein Bandmitglied wird vernachlässigt. Regisseur Lester steuert die ungehemmte Spielfreude des Quartetts, die Kamera fängt alles in flotten Schwarzweißaufnahmen ein ( kurioserweise macht sich starkes Dogmafeeling breit) und so funktioniert A HARD DAY«S NIGHT auch heute noch.

Doch ist das Grund für eine Wiederaufwärmung im Kino? Werden die Teenies im Saal wieder aufspringen, sich in Extase schreien und wilde Tanzorgien feiern? Wohl kaum. Empfehlung: alle Freunde einladen, Video von A HARD DAY«S NIGHT ausleihen, die Best-Of Platte auflegen und eine Party schmeißen, die dem Andenken der Vier wahrscheinlich gerechter wird, als eine erneute Kinoausschlachtung im Fahrwasser der aktuellen Beatleswelle.

[ Roman Klink ]