Originaltitel: ASTÉRIX AUX JEUX OLYMPIQUES
F/D/Spanien 2007, 117 min
Verleih: Constantin
Genre: Comicverfilmung, Klamotte
Darsteller: Gérard Depardieu, Clovis Cornillac, Benoît Poelvoorde, Alain Delon, Michael "Bully" Herbig
Regie: Frédéric Forestier, Thomas Langmann
Kinostart: 31.01.08
Es ist was faul im Staate Gallien: in ausladender Überlänge, in der man den Comicband gut drei Mal lesen könnte und mit einem Budget, das doppelt so hoch wie das seiner beiden Vorgänger ist, kommt im Jahr der Olympischen Spiele der Film zum Sportereignis in die Kinos. Einen guten Eindruck, was man in der knapp zweistündigen Großproduktion erwarten darf, bekommt, wer sich die Besetzungsliste durchliest. Denn darauf stehen das deutsch-französische Klamaukgespann Clovis Cornillac und Michael "Bully" Herbig, das italienische Model Vanessa Hessler, Wrestler Nathan Jones, Ex-Formel-Eins Maskottchen Michael Schumacher und Fußballer Zinedine Zidane.
Gut, gut, ein paar Schauspieler sind ebenfalls dabei, neben dem bereits etablierten Obelix Gérard Depardieu, auch Alain Delon als Caesar und der Belgier Benoît Poelvoorde, der als Brutus Erinnerungen an seine überdreht-fiese Darbietung in MANN BEISST HUND weckt. Die Story ist derweil schnell erzählt: anfänglicher Held des Spektakels ist der vermeintliche Poet Romantix, der sich seine Verse von Obelix schreiben läßt. Der nämlich ist der verhinderte Romantiker, wirkt mit seiner tuntigen Art und dem bärigen Äußeren aber wohl nicht attraktiv genug auf Frauen, wie Romantix Angebetete - die schöne Prinzessin Irina. Die wiederum ist dem selbstherrlichen Brutus versprochen, der keinen Versuch ungenutzt läßt, um seinen Vater um Leben und Kaiserreich zu bringen. Er fordert Romantix zum Duell: der Gewinner der Olympischen Spiele darf die Frau mit nach Hause nehmen. Brutus und seine Römerbande treten gegen die Gallier und noch allerlei andere Nationen an, die aber eine - gelinde gesagt - untergeordnete Rolle spielen. Asterix und Obelix haben dabei zunächst den Zaubertrank auf ihrer Seite und Brutus die nötigen Finanzmittel, um sich den Sieg zu erkaufen. Doch wir sind hier ja immer noch in einem Familienfilm, und da hat die Gerechtigkeit Vorfahrt ...
Laut und mit lauen Witzen, aber mit krachigem Aufwand präsentiert sich diese neuerliche Realverfilmung der legendären Comics. Auf dem Siegertreppchen gibts dafür maximal Bronze - wegen der Konsequenz, Bully als Redkeinstuß den Mund zu verbieten und für Alain Delons stahlblaue Augen und seinem Mut zur Selbstironie.
[ Lars Tunçay ]