Originaltitel: ASTÉRIX – LE DOMAINE DES DIEUX

F/Belgien 2014, 86 min
FSK 0
Verleih: Universum

Genre: Computeranimation, Kinderfilm, Abenteuer

Stab:
Regie: Louis Clichy, Alexandre Astier
Stimmen: Milan Peschel, Charly Hübner

Kinostart: 26.02.15

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Asterix im Land der Götter

Vom Sprüche- und Römerkloppen

Ja, es ist alles beim Alten im alten Gallien. Und im Alten Rom auch. Das herrscht über die gesamte Welt. Also die, die man damals halt so kannte. Hat sich mit Gewalt unterworfen, was zu unterwerfen ist, und könnte sich somit eigentlich selbstzufrieden in der eigenen Selbstzufriedenheit suhlen. Wäre da nicht, ja klar, eben dieses kleine, berühmte, gallische Dorf samt seiner widerborstigen Bewohner. Gleich einem fiesen Steinchen in der schicken Sandale Cäsars, piesackt den Oberrömer diese Enklave gallischer Autonomie.

Doch soll das jetzt tatsächlich ein Ende haben. Einfach, weil Cäsar nach den inzwischen in die Legionen gehenden vergeblichen Versuchen, Asterix, Obelix und die anderen Haudraufs zur römischen Staatsräson zu bringen, auf den Trichter kam, es zur Abwechslung mal mit einem Strategiewechsel zu versuchen. Und so läßt Cäsar inmitten gallischer Waldidylle eine Trabantenstadt klotzen. Eine Party-Hochburg, voll der Verlockungen zum verweichlichenden Luxus, zum großstädtischen Schlendrian. Und siehe da: Fast alle unsere gallischen Freunde lassen sich davon tatsächlich verführen. Bloß gut, daß wenigstens Asterix, Obelix und der Druide Miraculix charakterstark bleiben.

Passenderweise in den Iden des Märzes kommt jetzt erneut ein Abenteuer um den pfiffigen Asterix in die Kinos. Und nachdem der und seine Kumpane zuletzt bei ASTERIX: IM AUFTRAG IHRER MAJESTÄT im Realfilm-Format einen Flop in jeglicher Hinsicht lieferten, besann man sich jetzt erneut auf den guten, alten Spaß der Animation. Die nun bekam an der formalen Oberfläche zwar einen Frischanstrich, inklusive schickem 3D, zelebriert aber darunter das altbewährte, buntlustige Erzählen samt Sprüche- und Römerkloppen.

Denn manches ändert sich halt tatsächlich nie. Cäsarische Strategiewechsel hin, 3D-Kino her: Asterix ist unverbesserlich, und diese Geschichten sind es auch. Wer die nun mag, ist IM LAND DER GÖTTER gut aufgehoben. Und auch wenn Kinoamüsement im göttlichen Maßstab dann doch eher nicht eintritt, zeigt sich hier dennoch ganz schön, daß man auf die Gallier nach wie vor zählen kann. Gut also, das noch alles beim Alten ist im guten, alten Gallien.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.