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Banu – Die Dame

Kleine Dinge verändern das Leben

Banu, eine Frau in den mittleren Jahren, wohnt in einer großen, alten Villa. Zufällig findet sie heraus, daß ihr Ehemann mit einer anderen Frau zusammenlebt. Zur Rede gestellt, gibt er seine Schuld zu und verläßt seine Frau. Banus Bitterkeit hält nicht lange an, denn bald wird ihre Aufmerksamkeit auf ein benachbartes Abrißgrundstück gelenkt. Als sie feststellt, daß der frühere Gärtner und seine kranke Frau ihre Unterkunft verloren haben, nimmt sie die beiden zu sich, ohne die Folgen zu ahnen. Denn mit ihnen zieht ein größerer familiärer Anhang ein, der frischen Wind in die einsamen Wände bringt. Zuerst nehmen die Neuankömmlinge Besitz von Banus Haus, und sie zieht sich in die obere Etage zurück. Aber es bleibt nicht nur dabei...

Zu seinen literarischen und filmischen Vorbildern bemerkt der Regisseur: "Ich wurde immer von jenen Schriftstellern und Filmemachern inspiriert, die Dostojewskis Leidenschaftlichkeit haben und sich der Gefahren der modernen âcondition humaine’ bewußt sind." Zwei Welten treffen zusammen, die sich einander kaum fremder sein könnten. Lautes Leben und schweigsame Einsamkeit, die hier gleichbedeutend stehen für Armut und Reichtum, ohne daß eine Wertung vorgenommen wird.

Von weiblichen Charakteren und ihrem Leben in der urbanen Gesellschaft handeln bisher alle Filme des Iraners Dariush Mehrjui. Unter seinen zahlreichen preisgekrönten Filmen nimmt BANU allerdings eine Sonderstellung ein: Er wurde von den iranischen Zensurbehörden erst sieben Jahre nach seiner Fertigstellung freigegeben. Der Film liefert also Einblicke in das soziale Innere des Iran, die vor kurzem in dieser Form noch unmöglich gewesen wären.

[ Verleih ]