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Bed Rest

Endstation Gähnsucht

Nach einem Unfall wird der hochschwangeren Julie strenge Bettruhe verordnet, was ihr gleich doppelt semisuper schmeckt: Erstens kann sie die Renovierung des frisch gekauften Hauses nicht weiter beaufsichtigen. Und zweitens sieht Julie wiederholt einen kleinen Knaben vorbeihuschen, welchen sie als Andrew identifiziert. Ihren Sohn. Der einst tot zur Welt kam.

Nun lädt Julie nicht bloß den Akademiker-Gatten, sondern parallel noch das Publikum ein, sich mit den damaligen Geschehnissen, dem brutalen Schmerz und dessen psychischen Folgen auseinanderzusetzen. Das schaut zwar teils schön aus (gerade die verfremdeten Rückblendenszenen beweisen visuelles Geschick), gelingt ansonsten aber recht mäßig, dank mangelnden Interesses an begrenzt sympathischen Menschen, verkörpert von Darstellern aus Reihe 2. Bestenfalls. Denen allerdings, zugestanden, das Drehbuch auch kaum Herausforderndes bietet.

So liegt Julie zur Untätigkeit verdonnert rum, findet die Übergriffiges faselnde Hebamme gefährlich seltsam (oder umgekehrt) und langweilt sich, genau wie das Publikum. Manchmal dröhnt ein Soundeffekt, wobei der sich auf diese Art akustisch massiv akzentuiert ins Bild katapultierende

Katzenarsch immerhin Heiterkeit garantiert. Weil die Bruchbude für Elektrizität offensichtlich wenig taugt, werden dazu weite Handlungsteile vom nur funzelig vertriebenen Ewigdunkel verdeckt, bis Julie beim kurz gehaltenen Endkampf heroisch Mütterliches zwischen den Zähnen vorpressen darf. Schluß.

Lediglich einmal zeigt sich das grimmige, abseitige Potential jener verschlafenen Gruselei: wenn Andrew fragt, ob sein Schwesterchen zum Spielen rauskommen dürfe …

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...