Originaltitel: GOU ZHEN
China 2024, 110 min
Verleih: Filmwelt
Genre: Drama
Darsteller: Eddie Peng, Zhangke Jia
Regie: Guan Hu
Kinostart: 12.12.24
Nein, waschechte HACHIKO-Momente gibt es hier eher nicht, berühren kann die Geschichte über den eigenwilligen Bund zwischen dem Ex-Knacki Lang und einem streunenden Hund dennoch, vielleicht dann eben doch durch ein klein wenig HACHIKO-Touch, weil die beiden über den Tod hinaus verbunden bleiben werden. Doch vor dem Sterben steht erst einmal ein Neuanfang. Lang versucht Fuß zu fassen, in einer Stadt am Rande der Wüste Gobi, die wohl vor einem Wiederaufbau steht, sich im Moment aber eher ziemlich menschenleer gibt, denn: Abriß, wo das Auge weilt, Chinas städtebaulicher Umwälzungsprozeß in Reinkultur. Lang gehört zu einem Hundefängerkommando und begegnet dabei einem schwarzen Hund, unbändig, Einzelgänger, mit Geschichte. Klar, daß die beiden sich finden müssen ...
Es sind starke Kinobilder, die Guan Hu auffährt, von kargen Wüstenlandschaften, perfekten Himmeln und urbaner Einöde, vom untergangsgeweihten Theater und einem verlassenen Zoo, in dem verbliebene Tiere vegetieren. Von der Ödnis geht ein eigenwilliger Reiz aus, gerade vor dem Hintergrund, daß sich das weit entfernte Peking gerade für Olympia aufhübscht. So ist es nicht nur eine Geschichte über die Freundschaft zwischen Mensch und Tier, BLACK DOG erzählt auch von der Widersprüchlichkeit eines Fortschrittslandes, das vom eigenen Tempo oft überfordert scheint.
Auch von Schuld wird erzählt, der Schlächter Hu ist Lang auf den Fersen, von der Zerstörung von Lebensräumen und von einer keuschen Liebesgeschichte zu einem Mädel aus dem fahrenden Volk. Tugenden wie Zusammenhalt und Rehabilitation wirken in diesem angenehm altmodischen Kinostück zeitlos.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.