Originaltitel: BRIDGE TO TERABITHIA
USA 2006, 95 min
Verleih: Constantin
Genre: Fantasy, Kinderfilm
Darsteller: Josh Hutcherson, Anna Sophia Robb, Robert Patrick, Zooey Deschanel, Bailee Madison
Regie: Gabor Csupo
Kinostart: 01.03.07
Basierend auf dem preisgekrönten Roman "Die Brücke in ein anderes Land" von Katherine Paterson, erzählt die neueste Kinderbuch-Adaption aus dem Hause Walden Media (DIE CHRONIKEN VON NARNIA) von der Freundschaft zwischen dem schüchternen Jungen Jess und dem verträumten Mädchen Leslie. Von ihren Schulkameraden als "Loser" und "Freak" abgestempelt und damit unter Dauerbeschuß übler Bloßstellungen, flüchten sie sich an den Nachmittagen in ihr Baumhaus im Wald. Dort stellen sie sich vor, Bewohner eines märchenhaften Landes voller Fabelwesen zu sein. Als Leslie sich eines Tages allein dorthin auf den Weg macht, geschieht ein Unglück É
Anders als der Trailer zu BRÜCKE NACH TERABITHIA vermuten läßt, werden die kindlichen Hauptfiguren nicht dauerhaft in eine utopische Zauberwelt versetzt, wie etwa in NARNIA oder DER ZAUBERER VON OZ. Stattdessen ist das in den Köpfen von Jess und Leslie entstehende Phantasieland als Teil ihres Kindheitsuniversums dargestellt. Dieses Nebeneinander von realer und imaginärer Welt tut dem Film gut, denn es sind die Momente im Kinderzimmer, Klassenraum oder Schulbus, die am meisten bewegen und unterhalten. Es gelingt dem Film, die inner- und außerfamiliären Konflikte Heranwachsender authentisch zu vermitteln. Die wechselnden Launen der pubertierenden Schwestern, die manchmal nervige Fürsorge der Eltern, der Sozialstreß in der Schule, diese für Jung und Alt nachvollziehbaren Situationen inszeniert Regisseur Gabor Csupo mit viel Gespür für das kindliche Gemüt seiner Protagonisten. Ein Großteil der Anerkennung gebührt dabei den gewinnenden Jungdarstellern.
Als Gegensatz zu dieser Natürlichkeit des Alltäglichen wirken die CGI-gespickten Momente in Terabithia meist arg künstlich. Vielleicht hätten hier traditionsreichere Animationstechniken à la Michel Gondrys SCIENCE OF SLEEP eine größere Wirkung erzielt. Zu dick aufgetragen wird an mancher Stelle auch beim Soundtrack, der oft überzogen pathetisch daherkommt, wo eine zurückhaltendere Untermalung weitaus angemessener gewesen wäre. Anrührend sind die Erlebnisse der Kinder aber allemal, ohne den Pomp in Tricktechnik und Musik wären sie vielleicht sogar gänzlich herzergreifend.
[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...