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Bully

"Du sollst meinen dicken Schwanz lutschen!" Ja, so beherzt kann ein echter Larry-Clark schon mal beginnen und lockt dennoch auf die falsche Fährte. Denn der KEN PARK-Vorgänger, der es leider nicht in die deutschen Kinos geschafft hat, ist ein komplexes, eindringliches Jugenddrama, in dem sich das Geschehen um die Surfer-Freunde Marty und Bobby dreht. Eigentlich ist Bobby ein echter Kotzbrocken, der Martys Hilflosigkeit von Kindheit an ausnutzt, ihn permanent dumm macht, dessen Freundin und ein Kleinstadtflittchen brutal vergewaltigt, wodurch die schlichten Gemüter der Jugendlichen nur auf einen Lösungsansatz des ganzen Übels kommen: Bobby muß sterben.

Clark versteht es, erschreckend realistisch und mit genauem Blick Langeweile und das fatale Ausdörren jugendlicher Hoffnungen in einer Kleinstadt Floridas zu bebildern. Streng chronologisch reflektiert Clark den Selbstlauf eines authentischen und mörderischen Kreuzzuges. Die Eltern sind wieder mal überfordert und auch unwillig, ihren Kindern Alternativen zu drogenlastigem Stumpfsinn und hysterischer Sexualität aufzuzeigen. Woher soll es auch kommen, in einem Land der unbegrenzten Widersprüche? Clark, ob bewußt oder nicht, stellt ein ganzes System in Frage.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.