Originaltitel: CARS 3
USA 2017, 102 min
FSK 0
Verleih: Disney
Genre: Computeranimation, Kinderfilm, Action
Stab:
Regie: Brian Fee
Stimmen: Shary Reeves, Benedikt Weber, Bettina Zimmermann
Kinostart: 28.09.17
CARS: ziemlicher Kitsch, eine emotionale Blaupause inklusive allerhand Blechs, auch in den Dialogen. CARS 2: ebenfalls für Pixar-Verhältnisse eher oberer Durchschnitt, aber eindeutig besser, da insgesamt um einiges unterhaltsamer. CARS 3: versucht, sich zwischen beide Vorgänger zu schlängeln. Was zunächst bedeutet, daß leider wieder der recht fade Lightning McQueen die Hauptrolle übernahm, sich seiner unverändert brummenden Karriere widmet. Jedenfalls, bis – analog zu Teil 2 – ein schurkischer Konkurrent auftaucht, diesmal heißt der Jackson Storm. Jünger, schnittiger, wesentlich schneller. Extrem arrogant, super erfolgreich, die alten Hasen des Rennsports haben das Nachsehen, kriegen die Kündigung oder fahren freiwillig von der Strecke. Lightning fällt tief ins berufliche Aus. Die Siegprognose liegt bei bloß eingeschränkt erbaulichen 1,2 % – gibt’s irgendwie doch noch Chancen auf eine Rückkehr?
Darauf ernsthaft zu antworten, verbietet die Vorhersehbarkeit des Familienfilms, gleichfalls erübrigt sich eigentlich eine Würdigung der erwartbar grandiosen Animation, obwohl es wirklich erstaunt, wie verblüffend echt heutzutage gerade Dreck und Staub aus dem Computer wirbeln, ebenso brillant das nächtliche Licht- und Schattenspiel. Sieht also super aus, hört sich mit dem üblichen Pop-Gedudel weniger toll an, dafür verdient die Synchronisation gesonderte Erwähnung, vor allem Sharon Stones deutsche Stimme Martina Treger, die Miss Fritter, einem monströsen Schulbus sowie „Diva der Demolierung“, launig ihr Organ leiht. Sebastian Vettel hingegen … sagen wir, es war schon klug, ihn eine Computerstimme sprechen zu lassen.
Ganz so kalkuliert wie jener aufdringliche Besetzungscoup geht’s inhaltlich zwar nun nicht zu, trotzdem beißt die Maus keinen dürren Handlungsfaden ab: Es passiert nur arg überschaubar viel, und das außerdem komplett vorhersehbar. Immerhin läßt ab sofort neu Trainerin Cruz Ramirez ihren Motor knattern, macht gegenüber der brav-müden Sally eine vortreffliche Figur und verfügt für einen Haufen zusammengezimmerter Autoteile – erneutes Staunen – über ausgeprägte körpersprachliche Talente.
Selbige anzusehen, bringt manchen Spaß. Der Rest bleibt zumindest sympathische Unterhaltung, welche einstige Schmalzigkeit und dann nachfolgende Action gerecht auf Normalniveau reduzieren möchte. Ein Spagat zwischen zwei Welten halt.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...