Originaltitel: CAT PERSON
USA/F 2023, 119 min
FSK 16
Verleih: StudioCanal
Genre: Drama, Thriller
Darsteller: Emilia Jones, Nicholas Brown, Hope Davis, Isabella Rossellini
Regie: Susanna Fogel
Kinostart: 16.11.23
Susanna Fogels Verfilmung einer Kurzgeschichte, die einst im „The New Yorker“ erschien, paßt perfekt in die Zeit, weil es um Aufblasen und Unentschiedensein geht. Aufgeblasen ist in jedem Fall das Format, denn – mit Verlaub – die Kurzgeschichte mag nicht uninteressant sein, für einen überzeugenden Film hat sie aber nicht gereicht: zu schmalbrüstig, zu unreflektiert und verstörend naiv auch irgendwie.
Wie Margot, die parallel zum Studium im Kino jobbt, sich dort zur Herausgabe ihrer Telefonnummer an einen merkwürdigen Karohemdträger bringen läßt. Sie hätte bereits skeptisch werden sollen bei einem, der Popcorn mit Weingummis bestellt, jedoch hätte sie spätestens die Flucht ergreifen müssen, als Robert meinte, daß Harrison Ford der Inbegriff von Coolness sei. Aber Margot flieht nicht, sie läßt alles über sich ergehen, die ungelenken Küsse, den groben Sex inbegriffen ... Auch wenn ihr die beste Freundin immerzu Feminismus einflüstern will, Margot ist davon so weit entfernt, daß sie in ihrer lethargischen Unentschiedenheit unsympathisch wird.
CAT PERSON verklickert Margots Laufenlassen als vage Offenheit, die gebiert sich aber eher zwischen aufgesetzt und krampfig, und im Ergebnis wird’s fatal ... Es ist die Schwäche, nicht „nein“ zu sagen, dieses ewige täuschende Vorgeben, jemand zu sein, der man nicht ist, etwas zu mögen, das man nicht mag, was die „Beziehung“ der beiden in bald lebensgefährliche Schieflage bringt. Das intendierte Fabulieren von toxischer Männlichkeit gerät genau durch die Figurenzeichnung Margots zur lauwarmen Lachnummer und erzählt doch eher über Bande von den Kommunikationsdefiziten noch halbwegs junger Menschen.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.