Originaltitel: Chicken Run

GB 2000, 91 min
Verleih: Tobis

Genre: Komödie, Animation

Regie: Peter Lord & Nick Park

Kinostart: 10.08.00

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Chicken Run – Hennen rennen

Animationsspaß auf höchstem Niveau

Sie haben’s einfach satt. Tagein, tagaus der gleiche Trott in den engen Baracken unter unwirtlichsten Bedingungen. Dabei haben sie alle ausgesprochene Talente: Mac gilt als technisches Genie, Fowler besticht durch militärische Strenge und Babs glänzt zwar nicht durch geistige Höhen, hält aber den Clan durch ihr sonniges Gemüt zusammen. Doch vor allem Ginger strebt nach Freiheit für alle und läßt sich kaum entmutigen von zahllosen, gescheiterten Fluchtversuchen von Mr. und Mrs. Tweedys Farm. Hat man gar nicht nötig als Huhn!

Die Bauern Tweedy sind geldgierige und kaltherzige Menschen, die nicht nur mit der Eierlegerei Profit machen wollen, sondern jetzt auch noch eine beängstigende Maschine zur Hühnerpastetenfertigung über den Hof rollen. Dies bedeutet Alarmstufe: Rot für Ginger, die verzweifelt den nächsten Fluchtversuch ausbrütet. Plötzlich kommt ein arroganter, amerikanischer und nicht ganz uncharmanter Gockel auf das Gut. Geflogen! Für Ginger steht fest, den idealen Fluchtplan zu haben. Doch erst einmal fallen ob des unerwarteten Herrenbesuchs die Hennen ins hysterische Koma....

Endlich! Lange wurde dem ersten abendfüllenden Film der WALLACE & GROMIT-Macher entgegengefiebert. Doch das Warten hat sich gelohnt. Verblüffende Animation, aberwitzige Situationen und Dialoge und nicht zuletzt eine spannend erzählte Geschichte gehen mit familientauglicher Unterhaltung einher. Hier wird aber im Gegensatz zu Disneys Routinekram nicht mit klebrigen Melodien geschleimt, keine zuckersüßen Platitüden weichgezeichnet, sondern ironische Seitenhiebe ausgeteilt, gepaart mit emotionalem Tiefgang.

Selten war Animationskino so niveauvoll, so kauzig und charmant und zugleich so maßlos unterhaltsam.

[ Michael Eckhardt
]