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Clandestinos

So ein schwuler Terrorist – das hat schon was. Mit diesem Klischee spielt auch Antonio Hens, zumal sein Held Xabi, ein Baske mit Wut auf Spanien, optisch einiges hermacht. Dafür muß er halb- oder ganz nackt durchs Bild springen und auch mal an der Knarre lecken. Xabi ist ausgebrochen, mit ihm Joel und Driss, Mexikaner und Marokkaner. Keiner will zurück, weder in den Knast, noch in die Heimat. Xabi ist getrieben von der Suche nach dem älteren Liebhaber und ETA-Kämpfer Inaki, die beiden anderen ziehen da eine Weile mit. Sie tauchen in Madrid unter, entwerfen Anschlagsszenarien, und zum Schluß wird Xabi, der charismatische Einzelgänger, trotz der gleichen Gesellschaftsanordnung auf dem Knastsportplatz, wieder allein sein.

Ja, Hens mag hübsche Jungs, das gefällt über Strecken auch in schön fotografierten Bildern. Manchmal verliert sich seine Geschichte zwar etwas in küchenpsychologisierenden Betrachtungen über den Ursprung von Terrorismus, aber was soll’s, wenn der rebellierende Nachwuchs so attraktiv rüberkommt wie Xabi. Berührend sind die zärtlichen Momente zwischen ihm und Driss – auf der nächtlichen Busfahrt, in den Schilderungen vom Schnee in der bergigen Heimat Xabis.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.