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Clerks 2

Gelungene Rückkehr der Ladenhüter

Nachdem JERSEY GIRL, sein Ausflug im Fahrwasser seichter Mainstream-Komödin, sowohl bei Kritik, als auch bei Fans ziemlich gefloppt ist, versucht Regisseur und Autor Kevin Smith mit der Fortsetzung zu seinem Erstlings-Kulthit wieder zurück in die Herzen seiner Anhänger zu gelangen. Zur Freude dieser treuen Fangemeinde ist zu verkünden: Alle zentralen Charaktere des ersten Teils von 1994 sind wieder mit an Bord. Selbst Jason Mewes, der lange mit seiner Heroinsucht zu kämpfen hatte, ist als dauerpöbelnder Jay an der Seite seines Buddys Silent Bob wieder mit von der Partie und bereichert Smiths Rückkehr an die Ladentheken New Jerseys um einige gezielte Schläge unter die Gürtellinie.

Auch was die weiteren Zutaten betrifft, setzt Kevin Smith auf Altbewährtes, diesmal jedoch in Farbe. Seine Jünger dürfen sich über gewohnt tabulosen Sex-Talk, zahlreiche Zitate von popkulturellen Klassikern und unterhaltsames Liebeswirrwarr freuen. Die beiden titelgebenden "kaufmännischen Angestellten", Dante und Randal, sind mittlerweile um Einiges älter, aber Ambition, Humor und Weltsicht sind bei den beiden Mitdreißigern nicht so recht mitgereift. Noch immer stehen sie hinter der Theke - diesmal eines Fast-Food-Restaurants, nachdem ihnen der Quick Stop-Laden abgebrannt ist - , noch immer hat Dante Probleme mit den Frauen, und noch immer ist der schwanzgesteuerte Randal seinem Kumpanen in Liebesdingen wenig hilfreich. Trotz einiger neuer Figuren und etwas veränderter Lebensumstände der Clerks bleiben die meisten Szenen Variationen ähnlicher Situationen des ersten Teils. So hat sich Smith zum Finale in Anlehnung an den Nekrophilie-Gag des Vorgängers eine neue Perversions-Attacke ausgedacht, die Freunde des subtilen Humors aus dem Kinositz treiben dürfte.

Wer Lust auf ein Wiedersehen mit den bekannten Hängern aus dem ersten Teil hat und sich keine überbordende originelle Weiterentwicklung ihrer Charaktere erhofft, für den ist CLERKS 2 eine amüsante Angelegenheit, die allein anhand des Insider-Humors viele Lacher verspricht. Für alle anderen gilt: Vorsicht vor dem derben Smithschen Humor. Dem Verfasser dieser Zeilen unbekannt ist allerdings, was die deutsche Synchro mit der gehörigen Anzahl zündender Gags noch so anstellt ...

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...