Originaltitel: CUBE
Kanada 1997, 90 min
Verleih: Constantin
Genre: Fantasy
Darsteller: Nicole DeBoer, Nicky Guadagni, Andrew Miller
Regie: Vincenzo Natali
Kinostart: 13.07.00
Bereits seit über drei Jahren ist der Film CUBE Fantasy- und Horrorfans ein Begriff. So erhielt er schon diverse Preise, z.B. den Silbernen Raben des Fantasy-Filmfests von Brüssel 1999. Im Zuge der Horror- und Actionwelle, die momentan deutsche Kinokassen füllt, kommt nun auch ein größeres Publikum in den Genuß dieses in einigen Kreisen bereits als Kult gefeierten Filmes.
Nach einer kurzen Einleitung, die viel vom Potential des Movies vorhersehen läßt, finden sich fünf Menschen in einem kahlen Würfel wieder. In ihm gibt es sechs identische Türen und so scheint es erst einmal nicht besonders schwer zu sein, den Raum zu verlassen. Schnell stellt sich aber heraus, daß die unterschiedlichen Charaktere in einem riesigen Labyrinth gefangen sind, das ein Entkommen unmöglich macht. Doch nicht nur die Suche nach dem richtigen Ausweg bereitet den Menschen Probleme. Auch die Erkenntnis, daß in einigen Würfeln tödliche Überraschungen warten, führt zu Verlusten und Spannungen in der Gruppe. Bald kommt es zu ersten Konflikten, und die Frage, wer oder was hinter dem Experiment (falls es eins ist) steht, führt schnell zu emotionalen Ausbrüchen und schließlich zum Mord...
Der Film des noch recht unbekannten
Kanadiers Vincenzo Natali ist nicht nur durch blutige Szenen bestimmt, auch wenn es davon einige gibt. Im Vordergrund steht die Frage, ob unterschiedliche Menschen zum Überleben in Extremsituationen zusammenhalten können, und wie wir uns in einer solch klaustrophobischen Lage verhalten würden. Trotz der wenigen Schauspieler und des geringen Budgets - der Crew stand nur ein einzelner Würfelraum zu Verfügung - zieht die geradlinige und mit vielen mathematischen Rätseln gespickte Handlung den Zuschauer schnell in ihren Bann. Auch die sparsam eingesetzten Effekte und das untypische Ende lassen CUBE zu einem Film werden, über den man noch einige Stunden nachdenken kann. Und das ist im Vergleich zum Weichspül-Thrill aus Hollywood schon ein beachtlicher Erfolg, der hoffentlich vom breiten Publikum gewürdigt wird.
[ JAN BERGER ]