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Cuckoo

Triller mir das Lied vom Tod

Papas Antrieb verfrachtet Gretchen zum „Resort Alpschatten“, bald offenbart sich der zweideutig lesbare Name als Vorbote größerer Mysterien. Darunter eine bedrohliche Dame im Trenchcoat, deren schrilles Trillern aus voller Kehle Zeitschleifen bewirkt, der schleimige Hotelleiter, somnambul wankende Frauen, die finstere Klinik ums Eck. Klar: Ein übles Geheimnis harrt seiner Enthüllung und gern Beseitigung …

Wie bereits LUZ, die demselben Regiegeist entsprungene Vorgängerin, empfängt jene zunehmend krude verschachtelte Mär ihr potentielles Publikum nicht gerade offenen Visiers und streichelaffin. Verwunschen kommt sie daher, verschroben, unzugänglich, möglicherweise eine Zumutung und definitiv Torpedierung liebgewonnener Sehgewohnheiten, verortet in skurrilen Bilderwelten. Und ja, manches ergibt recht kargen Sinn, kratzt am herbeiinszenierten Abdrehen, primär die tremolierende Todesfee sorgt weniger für gruseliges Unbehagen denn eher Horror ziemlich putziger Couleur.

Trotzdem erweist sich CUCKOO im Vergleich zu dem, was ebenfalls schon 2024 an fix runtergekurbeltem Genreschwachsinn auf die Leinwand plumpste (Besucher von IMAGINARY oder NIGHT SWIM können Lieder singen), als nicht immer schmeichelnde, aber frisch auftrumpfende Stimme, welche es absolut wert ist, gehört zu werden. Unter anderem auch, weil mit Hunter Schafer eine patente Darstellerin den Cast anführt, absturzfrei wandelnd zwischen genervter Göre, geschundener Seele und Zwangserwachsener, der zum Schluß gleich zwei Psychotypen das geladene Waffenarsenal entgegenstrecken. Heldin wider Willen Gretchen hat dafür nur kurze Seitenblicke übrig.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...