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Das Frühlingstreffen der Feldhüter

Spielerische Charakterstudie auf einer wunderschönen griechischen Insel

Es ist Sommer auf Chios, einer griechischen Insel. Der örtliche Feldhüter eines kleinen Dorfes stirbt plötzlich eines mysteriösen Todes (Feldhüter sind eine Art Landpolizei, die Felder und Hecken bewacht). Der Dorfrat drängt den zuständigen Agronomen, für den Verstorbenen schnellstens einen Ersatz zu finden. Doch alle Feldhüter weigern sich, dieses Dorf mit dem schlechten Ruf zu übernehmen.

Als dann zusätzliche finanzielle Vergütung in Aussicht gestellt wird, finden sich schließlich vier Freiwillige. Der erste bricht mit seinem Motorrad auf, begleitet von seinem Hund und bewaffnet mit einer alten Flinte. Nachdem ihm die Dorfbewohner die Reifen zerstochen haben, verbringt er die meiste Zeit schlafend unter einem Baum. Bald muß er sein Amt abgeben. Der nächste Kandidat - einer mit Adlerblick - nimmt seine Aufgabe ernst. Stets mit geladenem Gewehr unterwegs, verhaftet er ein paar Schulkinder, weil sie eine Apfelsine gestohlen haben. Prompt wird er wegen Übereifers entlassen. Der dritte Bewerber ist freundlich und friedfertig, spielt sich aber bald bankrott und wird wegen illegalen Glücksspiels verhaftet. Nun ist der vierte an der Reihe, ein junger Mann in den 20ern. Er verfolgt die junge Diebin, die schon seine Vorgänger verwirrt hatte. Wird auch er an seiner Aufgabe scheitern?

Mit spielerischer Leichtigkeit und erfrischender Ironie wird die märchenhafte Geschichte aus einem fiktiven Griechenland der 60er erzählt. Ohne romantische Verklärung entspinnt sich eine vielschichtige Parabel, hintergründig sowohl als Charakterstudie als auch politische Allegorie lesbar. Witz, Intelligenz und trockener Humor halten die Spannung bis zum magischen Ende und bieten ein eindrucksvolles Kinoerlebnis jenseits des Mainstreams. Und Vivaldis "Vier Jahreszeiten" bilden mit den wunderschönen griechischen Landschaften eine kompositorische Harmonie von Ton und Bild.

[ Anne Riordan ]