Originaltitel: THIS MEANS WAR
USA 2012, 98 min
FSK 12
Verleih: Fox
Genre: Action, Komödie, Romantik
Darsteller: Tom Hardy, Chris Pine, Reese Witherspoon, Til Schweiger
Regie: McG
Kinostart: 01.03.12
Die gute alte Dreiecksgeschichte. Für was hat sie nicht schon alles die nötige erzählerische Würze geliefert: VOM WINDE VERWEHT, JULES UND JIM, die TWILIGHT-Saga ... Das Prinzip vom Streit zweier Männer um eine Frau funktioniert seit grauer Vorzeit und hat noch so manche Filmgurke vor der völligen Spannungsleere gerettet. Daß sie nun im neuen Film von McG als Kanonenfutter für eine blutleere Action-RomCom herhalten muß, hat sie eigentlich nicht verdient. Aber irgendeinen Grund braucht es eben, daß sich hier zwei Superagenten eine spektakuläre Materialschlacht liefern. Leider ist ihr Objekt der Begierde die für eine Komödie enorm unlustige Reese Witherspoon, die sich seit ihrem OSCAR für WALK THE LINE das Ziel gesetzt zu haben scheint, nie wieder in einem guten Film mitzuspielen. So weit, so gut, Reese.
Die beiden CIA-Agenten Tuck und FDR sind nicht nur eine Augenweide, Vorzeigecharmebolzen und super bestückt (waffentechnisch!), sie sind zudem beste Freunde, die natürlich füreinander in den Tod gehen würden. Die dicke Freundschaft endet allerdings jäh, als beide feststellen, daß sie mit derselben Frau ausgehen. Nach anfänglich gespielter Zurückhaltung steigern sich beide in einen Machowettkampf um ein adrettes Blondchen namens Lauren hinein, bei dem alles an Geheimdienst-Gadgets aufgeboten wird, was sonst zum Beispiel für die Überwachung des Iran so gebraucht wird.
Aber hier geht es natürlich weniger um die Sorgen der nationalen Sicherheit, sondern vielmehr um größtmöglichen Unterhaltungswert. Dieser wäre allerdings bedeutend höher, wären die Charaktere nicht so eindimensional, die Situationen nicht ganz so vorhersehbar, und hätte die weibliche Hauptfigur zumindest die Grundausstattung an Sympathiewerten. Aber so entpuppt sich das Regisseurskürzel ein weiteres Mal als MäcGeiz in Sachen Erzähltiefe, und selbst die beiden durchaus talentierten männlichen Hauptdarsteller können ihm nicht helfen – genauso wenig wie das ewig augenklimpernde „Uptown Girl“ Reese Witherspoon.
Immerhin hat unser Deutscher-Filmpreis-Gewinner-der-Herzen Til Schweiger einen guten Part erwischt und darf mal wieder so richtig schön bösewichteln. Wie es zu bewerten ist, wenn Til Schweiger der schauspielerische Lichtblick eines Films ist, darf ein jeder für sich selbst entscheiden.
[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...