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Das ist das Ende

Selig sind die Witzigen

In BEIM ERSTEN MAL erzählt Seth Rogens Charakter Ben, daß Vince Vaughn und er echt gute Freunde werden könnten, würde er den Star bloß mal treffen. Mittlerweile dürfte es eine ganze Menge Männer und sicher auch Frauen geben, die gerne mit Seth Rogen befreundet wären. Wie toll es ist, Rogens Freundeskreis anzugehören, offenbart nun sein Regie-Debüt, das er zusammen mit seinem langjährigen Schreibpartner und College-Buddy Evan Goldberg gibt. Denn Rogen hat anscheinend einfach seine Kumpels angerufen und sie gefragt, ob sie nicht mit ihm in einer Komödie über die Apokalypse mitspielen wollen. Das Beste: Sie müssen nicht einmal in eine Rolle schlüpfen, sondern dürfen sich ganz angesagt postmodern einfach selber spielen. Und sie kamen in Scharen: Jonah Hill, Danny McBride, Michael Cera und Rogens ANANAS EXPRESS-Buddy James Franco.

Die Story paßt dabei auf einen Bierdeckel oder auch ein Sportzigaretten-Paper, eine für kurzweilige zwei Stunden voller derber Späße ideale Voraussetzung: Seth Rogen hat seinen alten Kumpel Jay Baruchel aus Kanada zu Gast, der mit Seths L.A.-Lifestyle nicht so richtig was anfangen kann. Entsprechend genervt ist Jay, als Seth ihn auf James Francos Einweihungsparty schleppt, wo all die affektierten Hollywood-Fratzen abhängen, mit denen Jay nichts zu tun haben will. Doch mitten in die große Sause platzt das Ende aller Tage, und da Seth und seine Kiffer-Kumpane nicht wirklich gute Menschen waren, kommen sie nicht gleich in den Himmel, sondern müssen sich zusammenraufen und fortan beweisen, daß neben jeder Menge behämmerter Einfälle zum Zeitvertreib in James Francos zum Endzeit-Bunker umfunktionierter Villa auch Gutes in ihnen steckt.

Das Gute an dieser Endzeit-Farce ist, daß Rogen und seinen allesamt mit komischem Talent gesegneten Co-Stars keine um Spannung bemühte Story im Weg steht, wie etwa in THE GREEN HORNET, sondern sich die Kindsmänner hier einfach im wahrsten Sinne ohne Rücksicht auf Verluste austoben dürfen. Und das dazu in echt teurem Dekor. Denn die Monster und Dämonen der Apokalypse sind trotz zuhauf lachhafter Requisiten garantiert richtig teuer gewesen und sorgen für einen nicht nur witzigen, sondern mitunter auch richtig furchterregenden Spießrutenlauf der Helden, bevor sie an die Himmelspforte klopfen dürfen. Wie am Ende die Frage beantwortet wird, ob es im Himmel auch Gras gibt, ist nicht so schwer zu erraten. Ein echtes Joint Venture.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...