Mit gerade mal 29 Jahren drehte Roman Polanski einen seiner interessantesten Filme. Eine gewisse Polemik gegenüber dem Aufbau des Sozialismus machte einst der DDR-Filmkritiker Michael Hanisch in diesem lakonischen, in bestechendem Schwarz-Weiß gedrehten Psychoduell aus. Das triffts nicht wirklich, würde es dem Film doch einen gewissen universellen und eben auch zeitlosen Reiz absprechen.
Ein Ehepaar trifft unverhofft auf einen blonden Jüngling, nimmt ihn mit auf sein Boot zu einer Partie, und schon bald wird die Stimmung gereizt, die Explosivität muß sich entladen ...
Polanski entwirft in Naturkulisse ein fesselndes Kammerspiel, ein psychisches und körperliches Kräftemessen und in subtiler Form auch einen klar umrissenen Angriff auf das Bürgertum. Das Ausloten der Grenzen von Toleranz, Moral und Gesellschaftsfähigkeit im Allgemeinen gelingt Polanski zum Bravourstück filmischer Eleganz.
Originaltitel: NÓZ W WODZIE
Polen 1962, 89 min
Verleih: MC One
Genre: Drama
Darsteller: Leon Niemczyk, Jolante Umecka, Zygmunt Malanowicz
Regie: Roman Polanski
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.