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Das Sandmännchen – Abenteuer im Traumland

Liebevoll animierter Kinoausflug des Abendgrüßenden

Da hat sich Nepomuk, seines Zeichens Schlafschaf Nr. 7, aber gründlich vertan, sollte er doch im Auftrag des Sandmanns in der Wachwelt einen furchtlosen Kapitän auftreiben. Der 6jährige Miko, den Nepomuk mitbringt, ist jedoch nur in seinen Träumen ein großer Kapitän. In Wirklichkeit hat er panische Angst vor Wasser und ist auch sonst alles andere als heldenhaft. Trotzdem macht er sich zusammen mit dem Sandmann und Nepomuk auf die Suche nach dem Traumsand. Der wurde nämlich von der fiesen Socke Habumar gestohlen, um die Träume aller Kinder in Alpträume zu verwandeln.

Das Sandmännchen auf der Kinoleinwand? Den täglichen Zehnminüter auf Kinoformat aufgeblasen – will man das wirklich sehen? Doch bei aller Skepsis, der Alte mit dem Bart, der schon mehr als 50 unermüdliche Fernsehjahre auf dem Buckel hat, hält sich überraschend gut auf der großen Leinwand. Wohl, weil die Macher sich auf die eigentliche Tugend des Sandmanns besinnen: eine gute Geschichte zu erzählen. Die einfach gestrickte Handlung lebt von den liebevoll animierten Figuren, allen voran das verrückte Traumschaf Nepomuk, das die Lacher stets auf seiner Seite hat. Und der von Ilja Richter gesprochene Bösewicht Habumar ist ein reizvoller Gegenspieler zum Dreigespann um den Sandmann. Auch die vielen Nebenfiguren, seien es die dusselige Traumschafherde, die überdrehte Zuckertortenfrau oder der an einen berühmten Wiener Psychoanalytiker angelehnte Professor Träumchen, sind allesamt witzig und überaus phantasievoll gezeichnet. Bei der Ausstattung des Traumlandes haben die Animateure offenbar ihren eigenen Kindheitsträumen freien Lauf gelassen: So gibt es ein Eistortenland, Süßigkeiten und Kirschbäume wachsen vom Himmel herunter, riesige Bären spielen Springseil ...

Die animierten Sequenzen werden ergänzt von wenigen Realfilmszenen, die in Mikos Zuhause in der Wachwelt spielen. Besonders erwähnt sei auch der sich im Ohr festsetzende Soundtrack. DAS SANDMÄNNCHEN – ABENTEUER IM TRAUMLAND nimmt sich Zeit für seine Geschichte und ist nicht zu überfrachtet, so daß das junge Publikum gut mitkommt und bis zum Ende seinen Spaß hat. Ein im besten Sinne altmodischer Kinderfilm.

[ Dörthe Gromes ]