Originaltitel: THE SPACE BETWEEN US

USA 2015, 121 min
FSK 6
Verleih: Tobis

Genre: Teenie, Romantik, Roadmovie

Darsteller: Asa Butterfield, Britt Robertson, Carla Gugino, Gary Oldman, B.D. Wong

Regie: Peter Chelsom

Kinostart: 09.02.17

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Den Sternen so nah

Mein geliebter Marsmensch

Wie es dazu kam? Fragen Sie lieber nicht, lange und recht pathetische Geschichte. Fakt ist: Gardner Elliot, eigentlich normaler Teenager, wurde auf dem Mars geboren, lebt und arbeitet dort mit seiner Quasi-Ersatz-Mama sowie einem eigenhändig gebauten besten Kumpel (mehr oder weniger der einzige Freund) „In A Bubble.“ Natürlich abgesehen von Tulsa, einem irdischen Mädchen, mit dem Gardner engen Chat-Kontakt pflegt, von ans weit entfernte Haus fesselnder Krankheit schreibt, die Wahrheit käme ja – Paradoxon-Alarm – eher unglaubhaft. Schöne Doppeldeutigkeit des Originaltitels THE SPACE BETWEEN US inbegriffen.

Man muß nicht wirklich raten, wo das hinführen mag, wohl aber, was Regisseur Peter Chelsom draus macht, im Wissen, daß der Mann bislang unstet arbeitete, Hochklassiges wie THE MIGHTY oder Erbärmliches à la DARF ICH BITTEN? ablieferte. Die Antwort darauf richtet sich nach bestehender Zielgruppenrelevanz: Beispielsweise mögen Filmkritiker um die 40 da mäkelig im Handlungseintopf rühren, jedoch zugestehen, wie allein schon physiognomisch passend Asa Butterfield die Hauptrolle ausfüllt. Dieser junge, wie ruckartig gestreckte Kerl hat nett gemeint durchaus was Alienartiges und außerdem unbestreitbar Talent. Daran mangelt’s Britt „Tulsa“ Robertson gleichsam nicht, selbst wenn sie immer einen Tick zu forsch auf ständiger Verteidigungsschiene fährt. Liegt am Drehbuch, das ihr auf Nummer sicher Probleme an den Hacken heftet: einsame Außenseiterin, versoffener geldgeiler Pflegevater, Fluchtgedanken.

Letztere werden bald Realität, Gardner landet auf Mutter Erde, man lernt sich kennen und geht auf Tour, der Junge sucht seinen Papa. Ein Roadtrip, garniert mit Ironie und milder Action ebenso wie dem ungehemmt in die Ohren trötenden, fiedelnden, paukenden großen Orchester. Dazu spielen Chelsom und Team auf der kaum weniger überhöhten Emotionsklaviatur, hilfreich dabei, neben der zwangsläufig erblühenden ersten Liebe, Gardners in Kürze drohender Tod. Was Anflüge von Selbstbestimmungsdiskussion erlaubt, letztlich allerdings deren finale Konsequenz verweigert, positiver besetzter Gefühle wegen.

Den anvisierten Mädels plus jung gebliebenen Beste-Freundin-Müttern gefällt das insgesamt indes vermutlich hervorragend, ergo alles richtig gemacht. Männlichen Kritikern um die 40 ist bei solchen Themen sowieso nicht vorbehaltlos zu trauen.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...