D 2014, 87 min
FSK 0
Verleih: Universal

Genre: Computeranimation, Kinderfilm, Märchen

Stab:
Regie: Boris Aljinovic, Michael Coldewey
Stimmen: Otto Waalkes, Nina Hagen, Ralf Schmitz, Martin Sch

Kinostart: 25.09.14

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Der 7. Zwerg

Die Gebrüder Grimm auf Rotationskurs

7 ZWERGE – MÄNNER ALLEIN IM WALD und dessen Fortsetzung sahen hierzulande über zehn Millionen Menschen. Nun, die damaligen Comedy-Stars träumen heute von verblichenem Ruhm bzw. bringen beispielsweise auf Privatsendern intelligenzunbelastete Frauen an männliche Gegenstücke. Grund genug, sie spontan nochmals zu versammeln, vielleicht winken ja Comebacks?! Ein dritter Film entstand. Wie das Presseheft verblüfft enthüllt, wurde die finale Drehbuchfassung in einer Kneipe geboren – das glaubt man sofort. Skizzieren wir kurz die Handlung.

Es kam einst eine Prinzessin namens Rose zur Welt und ward gleich von der bösen, weil vormals beziehungstechnisch abgeschobenen, Eishexe Dellamorta – eine Art blaulila angelaufene Norma Desmond – verflucht. Ein Stich irgendwohin sollte genügen, um das Königreich ewiglich auf die Matratze zu legen. Bislang ging, Damenrüstung sei Dank, alles gut, doch nun feiert Rose ihren 18. Geburtstag. Dellamorta schaut zwar auch vorbei, dennoch ist es die Dummheit des Zwergs Bubi, welche zur Fingerverletzung bei Rose und Tiefschlaf jedes Anwesenden führt. Von Schuld geplagt, macht sich Bubi mit seinen sechs Kumpels auf, den Bann zu brechen, wofür sich wie gewohnt der wahren Liebe Kuß empfiehlt. Aber ach, Dellamorta erweist sich als geschicktes Biest, ein Drache steht im Weg rum, und Bubis Mangel an Geisteskraft hindert zusätzlich.

Ächz. Das reicht eigentlich, um das Leid trefflich zu beschreiben, daher hier wiederholt: ächz! Sie wollen trotzdem mehr wissen? Na gut: Ignorieren wir die aufs Nötigste beschränkte Animation, den maximal ganz Kleinen zwei, drei Lacher entlockenden Humor flachster Sorte sowie die wegen einfallsloser Vernervigung ihrer Geschichtensammlung im Grab rotierenden Gebrüder Grimm, bleibt als Problem die Synchronisation primär der beiden Hauptfiguren Bubi und Dellamorta. Peinigt Ottos Stimme, möchte man sich Stricknadeln, Eßstäbchen oder was anderes Spitzes durchs Trommelfell rammen. Nina Hagen hält nach offenbar zu vielen Ausflügen im Privat-UFO adäquat dagegen beim enthemmten Deklamieren inklusive felsenschwerem R, ebenso während einer schauderhaften Gesangseinlage. Stille schien selten süßer.

Und apropos: Sollte der Rezensent noch ein einziges Mal das penetrant erschallende „Hey Zwerge, hey Zwerge, hey Zwerge, ho!“ hören müssen, gibt’s einen markerschütternden Schreikrampf. Mindestens.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...