Originaltitel: COMPETENCIA OFICIAL

Spanien 2021, 115 min
FSK 12
Verleih: StudioCanal

Genre: Komödie, Persiflage

Darsteller: Penélope Cruz, Antonio Banderas, Oscar Martínez

Regie: Mariano Cohn, Gastón Duprat

Kinostart: 30.06.22

3 Bewertungen

Der beste Film aller Zeiten

Drei von Sinnen

Es gibt so Filmemacherinnen, die sind auf furchteinflößende Weise anstrengend, da geht die Kunst immer über den Schmerz, das nicht Sichtbare soll sichtbar gemacht werden, dazu formulieren sie Sätze in einer Sperrigkeit, daß man nur an Folter oder Wahnsinn denken kann. Lola Cuevas ist so eine.

Es gibt so Schauspieler, die ertragen die zunehmende Stille des abklingenden Applauses nicht, die ziehen in endloser Eitelkeit den Bauch so weit ein, bis sie einen Buckel kriegen, und wenn es sich das Ego mal wieder im Kellergeschoß gemütlich macht, wird eine Nutte bestellt. Félix Rivero ist so einer.

Und dann gibt es auch so Akteure, die Spaß an der Filmkunst per se verdächtig finden, die nebenbei Lehre betreiben, um ihre Eleven aller Illusionen zu berauben, die Erfolgskino naserümpfend als eskapistischen Unfug abtun und letztlich doch nur für ihre väterliche Klugheit gestreichelt werden wollen. Iván Torres ist so einer. Da bedarf es des närrischen Imponiergehabes eines Superreichen, der am Ende eines arbeitsamen Lebens Bleibendes schaffen will, Brückenbau oder Kinofilm, um dann doch die Erlesensten des modernen Lichtspiels zusammenzubringen und nicht weniger als den besten Film der Filmhistorie drehen zu lassen. Kann also nur schlimm werden. Wird es auch, zum Vergnügen eines geneigten Publikums! Geneigt schon deshalb, weil in dieser teils brüllkomischen Extravaganz filmisches Hintergrundwissen nicht schadet. Félix und Iván sind Kollegen und Rivalen, gockelnd zwischen Neid und Verachtung, was reichlich Witz birgt, und Lola ist eine Verfechterin der freien Interpretation, da geraten nicht wenige Schauspieler ins Schwimmen ...

Die Komplimente im Film sind vergiftet, die zwei Regisseure ziselieren mit gesunder Häme heraus, daß Filmemachen oft mit Egozentrik, Verlogenheit und Bauchpinselei einhergeht, aber letztlich immer nur in Gemeinsamkeit klappen kann. Allen Beteiligten wird einiges an Mut zur Lächerlichkeit abverlangt (Schreiübungen inklusive!), gerade Antonio Banderas, selbst einstiger Quoten-Latino in Hollywood, nutzt als Félix das Mittel der Selbstironie, Penélope Cruz’ Kopfputz spricht ohnehin Bände über die Hemmungslosigkeit dieser unglaublichen Aktrice, und den Filmemachern gelang nicht weniger als der bissigste, vergnüglichste und in aller Überzogenheit trefflichste Blick auf eine Branche, die nicht selten vom Wahnsinn umzingelt scheint.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.