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Der Knochenjäger

Düsterer Thriller mit SIEBEN-Anleihen

Amelia ist eine ehrgeizige Streifenpolizistin mit Vergangenheit. Eines Tages gerät sie eher zufällig an den Tatort eines grauenvollen Verbrechens. Ein kleiner Junge hat auf einem Bahngelände die verschüttete Leiche eines Mannes entdeckt. Von dem Toten war zuerst nur eine aus dem Boden herausragende Hand zu sehen, der der Mittelfingerknochen fehlte. Amelia sichert geistesgegenwärtig alle möglichen Spuren und wird auf Grund ihrer Entschlossenheit zum Ermittlungsspezialisten Lincoln Rhyme beordert. Rhyme liegt seit einem tragischen Unfall gelähmt im Bett und steuert mit seinem noch beweglichen Zeigefinger die Rechner, die er zur Arbeit benötigt. Denn Rhyme wird wegen seiner wohl einmaligen Kombinationsfähigkeit und seines brillanten Verstandes von der New Yorker Polizei gebraucht. Den beiden ist schnell klar, daß der Ort des Verbrechens inszeniert ist. Der Mörder will Aufmerksamkeit und die Cops vor Rätsel stellen. Bald geschehen weitere, immer bestialischere Morde. Rhyme und Amelia läuft die Zeit davon...

In ruhigen und dadurch bedrohlichen Bildern erzählt Noyce von der Abartigkeit des Verbrechens, hierarchischen Machtstrukturen innerhalb der Polizei und weiß Nervenkitzel und schaurige Gefühle geschickt zu erzeugen. Er spielt mit den - äußerst erfolgreichen - Mitteln früherer Massenmörderballaden wie DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER oder SIEBEN, agiert routiniert auf dem Pfad des klassischen Mainstream-Thrillers und konzentriert sich, ähnlich den Vorgängern, auf die Kraft seiner Darsteller und einigen dezent eingestreuten Ekligkeiten.

[ David Wascheck ]