Originaltitel: THE COVENANT
USA 2006, 97 min
Verleih: Sony
Genre: Horror, Teenie
Darsteller: Steven Strait, Laura Ramsey, Sebastian Stan, Taylor Kitsch, Chace Crawford
Regie: Renny Harlin
Kinostart: 21.12.06
Sarah hat es weiß Gott schwer! Nicht nur, daß sie anderthalb Stunden ohne Nachnamen durch den vorliegenden Film stolpert, nein. Als Neuzugang an der privilegierten Spenser Academy muß das hübsche Mädel auch noch Baggersprüche à la "Du erinnerst mich an meine Großmutter" erdulden. Folgerichtig wirft sich die Blondine fix dem einzigen ganz patenten Jungen namens Caleb an den Hals.
Das hätte sie allerdings ebenfalls lieber unterlassen sollen, denn er und seine Kumpel sind Nachkommen von Familien mit übernatürlichen Kräften, welche sich einst im Zuge der Inquisition verbündeten. Bislang nutzen die Halbstarken ihre immer noch vorhandenen Mächte zwar primär, um lustige Possen zu reißen, Mitschülerinnen unter den Rock schauen zum Beispiel. Doch schon bald schleicht etwas Mörderisches durch die aus unerklärlichen Gründen sowieso im permanenten Halbdunkel schlummernde Academy und fordert ein Todesopfer ...
Klingt reißerisch? Ist es aber nicht, denn in erster Linie muß man pubertäre Späßchen aller Art ertragen, soll die klar definierte Zielgruppe angesprochen werden. Potentiell mögliche Horrorelemente erschöpfen sich in zwei, drei müden tonalen Schocks und natürlich gängigen CGI-Spielereien. Gerade im letzten Drittel glühen die Rechner und zeigt die Effekte-Abteilung, was man heutzutage aus dem Computer hervorzaubern kann. Etwa per Finger abgeschossene Energiesalven oder dekorativ tröpfelnden Regen, der praktisch nichts benäßt. Toll! Zwischendrin penetriert als Musik getarnter Krach die geplagten Trommelfelle, während ein paar aufgescheuchte Nachwuchsdarsteller ihre austauschbar glatten Hochglanzgesichter spazieren tragen und sich höchst erfolgreich darum bemühen, jeden Anflug von Talent konsequent abzuwehren.
Wer einen Mix aus HARRY POTTER und einem x-beliebigen Teeniefilm theoretisch interessant finden möchte, möge sich vom Gegenteil überzeugen lassen: Was Regisseur Renny Harlin, zuletzt unter anderem mit MINDHUNTERS auf durchaus überzeugenden Wegen wandelnd, hier abliefert, ist nämlich nicht mehr als langweiliger Humbug, dessen Schlußpointe zu allem Überfluß sogar noch eine Fortsetzung androht. Bitte, Gnade!
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...