Originaltitel: THE PENGUIN LESSONS
GB/Spanien 2024, 110 min
Verleih: Tobis
Genre: Komödie
Darsteller: Steve Coogan, Jonathan Pryce
Regie: Peter Cattaneo
Kinostart: 24.04.25
Um seinen Schwarm von der eigenen Herrlichkeit zu überzeugen oder einfach nur ins Bett zu kriegen – man ist zu einigem bereit. Für den Engländer Tom Michell gehört dazu, einen dem Ende nahen Pinguin aus einer Öllache zu befreien und mit ins Hotelzimmer zu nehmen. Zum Sex mit Carmen kommt es dennoch nicht. Sie reist ab, Tom ebenfalls, zurück nach Buenos Aires, wo er an einer Internatsschule unterrichtet. Im Gepäck: Juan Salvador, der Pinguin, der von nun an nicht mehr von seiner Seite weicht. An der elitären Schule sind Haustiere verboten, und der Direktor empfiehlt, politische Meinungen generell für sich zu behalten. Es sind schwere Zeiten: 1976, das Militär putscht sich an die Macht.
Peter Cattaneo kann es noch immer – das Schwere ins Leichte betten, berührend von Unrecht und Verlust erzählen, um dann aber wieder höchst vergnüglich eine warmherzige Geschichte einer wahrlich ungewöhnlichen Freundschaft aufzublättern. Die Dialoge: blitzgescheit, der Witz: pointiert und schön britisch koloriert, der Cast: mit Steve Coogan zwar älter als die reale Figur Michell, aber eben weil Coogan perfekt besetzt. Sämtliche Nebenfiguren: allesamt Sahnehäubchen, wozu eine finnische Quasselstrippe, eine kernige Haushaltshilfe und deren sich gegen die Militärjunta wehrende Enkelin gehören.
Cattaneo hat wie einst bei GANZ ODER GAR NICHT ein echtes Händchen für Tempo, Humor und alle Tasten auf der Gefühlsklaviatur. Geradezu spielerisch gelingt ihm ein Hohelied auf die Freiheit, und einen Hauch vom Club der toten Dichter läßt er auch noch durch die Anstaltsflure wehen ...
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.