Originaltitel: THE ROAD TO EL DORADO
USA 2000, 90 min
Verleih: UIP
Genre: Abenteuer, Kinderfilm, Zeichentrick
Regie: Eric Bergeron, Don Paul
Kinostart: 05.10.00
Sie sind arm, frech, witzig und gaunern sich durchs Leben . Unter diesen Umständen kommen Tulio und Miguel an die Schatzkarte mit dem Weg nach El Dorado, der sagenumwobenen Stadt aus purem Gold. Schnell heuern sie als blinde Passagiere auf dem Schiff des sinistren Captain Cortez an, und schon bald ist die Küste Südamerikas in Sicht. Auf dem unwirtlichen Weg durch den Dschungel gesellt sich das clevere Pferd Altivo zu ihnen.
Der Priester Tzekel-Kan nimmt die Freunde feierlich auf und stellt sie den Ureinwohnern als die von ihm gerufenen Götter vor. Doch Tzekel-Kan hat böse Pläne. Er will den Häuptling des Stammes stürzen und die Macht an sich reißen. Tulio und Miguel fühlen sich von der Ehrerbietung geschmeichelt, und das viele Gold blendet ihren Verstand. Doch dann kommt die schöne Chel ins Spiel....
Wieder ein Versuch, das Disney-Familienunterhaltungsimperium ins Wanken zu bringen. Kein ganz schlechter allerdings. Denn dieses raffinierte und glücklicherweise nicht übermäßig mit unerträglichem Singsang ausgestattete Trickabenteuer legt mit einem viel heftigeren Tempo als das Auf-Nummer-Sicher-Niedlichkeitskino um Mickey & Co. los. Auch die Zeichnungen sind bis auf eine peinliche Ausnahme (das böse Monster sieht aus wie in DER GIGANT AUS DEM ALL und disharmoniert erschreckend mit der eher klassischen Anima) akzeptabel und der moralische Zeigefinger bleibt nur halb ausgestreckt. Manko wie bei jedem Mainstream-Zeichentrickfilm ist leider auch hier, daß man die Originallieder wieder einmal in selbst für hellhörige Kinder unverständliche Synchro-Versionen verschandelt. Übrig bleibt durchaus akzeptable Kurzweiligkeit. Die echte Disney-Konkurrenz muß (hoffentlich bald) allerdings noch gedreht werden.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.