Originaltitel: La Voleuse de Saint Lubin
F 2000, 86 min
Genre: Drama
Darsteller: Dominique Blanc, Denis Podalydès, Michèle Goddet, Maryline Even
Regie: Claire Devers
Françoise Barnier begeht einen Diebstahl. Ihre soziale Lage ist kritisch, aber nicht mehr als sonst. Schulden hat sie (noch) keine. Die demütigende Bittsteller-Rolle bei der Bank oder der Wohlfahrt hat sie bisher vermieden. Statt dessen versuchte sie, ihren Alltag nach den "Regeln der Gesellschaft" zu bestehen. Aber an diesem Tag stiehlt sie Fleisch, um zu kochen. Einsame Frustration, Entbehrung und Ausweglosigkeit treiben sie plötzlich zur Tat, deren Sinnlosigkeit ihr völlig klar ist. Sie erlebt dabei sogar ein Gefühl der Befreiung, als zerschlüge sie einen gordischen Knoten. Es beginnt ihr Weg durch juristische Institutionen, wo sich zwei Konzepte gegenüberstehen: Recht und Gerechtigkeit.
Françoise Barnier ist kein politischer Mensch. Dennoch entschließt sie sich, die rechtsradikale Front National zu wählen. Auch das geht ganz einfach, im Schutz der Wahlkabine. Ohne direkte Auswirkung auf ihr Schicksal. Der harmlose Akt einer Bürgerin... LA VOLEUSE DE SAINT LUBIN, der unter anderem im Forum der Berlinale 2000 lief, hinterfragt diese beiden Entschlüsse und - das damit verbundene Tabu.