Originaltitel: CHASSEURS DE DRAGONS

F/D/Luxemburg 2008, 84 min
Verleih: Universum

Genre: Action, Animation, Kinderfilm

Stab:
Regie: Guillaume Ivernel, Arthur Qwak
Stimmen: Tobias Meister, Sven Plate, Farina Flebbe

Kinostart: 24.04.08

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Die Drachenjäger

Animiertes Action-Abenteuer

Die Welt ist aus den Fugen. Menschen und Tiere beleben große und kleine Gesteinsbrocken - mit Häusern oder Städten, Seen- oder Waldlandschaften, die durch Zeit und Raum schweben, sich begegnen und wieder davon schweben. Zukunft? Herrscher in dieser Welt der Auf- und Loslösung jedenfalls sind Drachen.

"Nebelbomber", in ihrem Aussehen Wildschweinen ähnlich, kontrollieren den Luftraum, die "Mamularus"-Spezies, glibberige Jäger mit zügellosem Appetit, stürzen Bauern ins Verderben, und die fixen, mit Elektrizität aufgeladenen "Jimbobs" lauern in den Wäldern. Unberechenbare Gefahr geht zudem von einem gigantischen "Kürbis-Drachen" aus, der sich in Hunderte aggressive Fledermäuse zerteilen kann. Doch der Schlimmste von allen, drohend alles zu vernichten, ist der "Weltenfresser". Eben noch schlafend, der Mythos besagt, daß er alle 20 Monde erwacht, mehren sich die Anzeichen für seine Wiederkehr: eine rote Wolke, sprechende Tiere und plötzlich einstürzende Gemäuer. Der erblindete Lord Arnold, einst selbst Drachenjäger und enttäuscht in der Erwartung einer ruhmreichen Rückkehr seiner besten Ritter, setzt seine letzten Hoffnungen auf den Sieg über die Kreatur in ein seltsames Gespann. Der kleine gewitzte Gwizdo und sein Freund Lian-Chu, dieser von gigantischer Statur und sanftem Wesen, verdingen sich nebst Hund Hector als Drachenjäger, jedoch ohne große Anerkennung. Lord Arnolds kleine Nichte Zoe aber ist vollends davon überzeugt, daß ihre Helden den "Weltenfresser" besiegen, und begibt sich mit ihnen auf eine gefahrvolle Reise.

Was Animation heute technisch zu leisten vermag, findet sich hier glanzvoll vorgeführt. Das Bild der Erde, in asteroidenähnliche Gebilde zersprengt, fasziniert in der zeichnerischen Umsetzung. In Farben, in Details, in ihrer Dreidimensionalität erinnern die Bilder einen (Alp-)Traum, und die Figuren sind nachvollziehbar streitbare Charaktere, deren Physiognomie fraglose Akzeptanz gewinnen kann. Den jungen Zuschauern freilich wird all dies (mitsamt Reminiszenzen, so zum Beispiel an STAR WARS) verborgen bleiben, denn für das Wunder der animierten Bilder bleibt kaum Zeit, sie geraten zur Kulisse für einen rasanten Plot. Szenen von An- und Entspannung wechseln hier in stakkatoartigem Rhythmus, halten atemlos und lassen überdies kaum Raum für Fragen, die der Stoff zweifellos provoziert. Eine davon lautete: "Was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhält?"

[ Jane Wegewitz ] Für Jane ist das Kino ein Ort der Ideen, ein Haus der Filmkunst, die in „Licht-Schrift“ von solchen schreibt. Früh lehrten sie dies Arbeiten von Georges Méliès, Friedrich W. Murnau, Marcel Duchamp und Man Ray, Henri-Georges Clouzot, Jean-Luc Godard, Sidney Lumet, Andrei A. Tarkowski, Ingmar Bergman, Sergio Leone, Rainer W. Fassbinder, Margarethe v. Trotta, Aki Kaurismäki und Helke Misselwitz. Letzte nachhaltige Kinoerlebnisse verdankt Jane Gus Van Sant, Jim Jarmusch, Jeff Nichols, Ulrich Seidl, James Benning, Béla Tarr, Volker Koepp, Hubert Sauper, Nikolaus Geyrhalter, Thierry Michel, Christian Petzold und Kim Ki-duk.