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Die etwas anderen Cops

…machen’s einfach besser

Warum ist man mittlerweile überrascht, wenn man in eine Actionkomödie geht und tatsächlich einmal richtig lachen kann? Vielleicht, weil das zum Stopfen des Sommerlochs überstrapazierte Genre zuletzt vor allem für brachialhumorigen, überproduzierten Bockmist wie DAS A-TEAM oder KNIGHT & DAY herhalten und man für jeden kleinen Schmunzler mit mindestens drei „Aua!“-Momenten bezahlen mußte. Nun, der Sommer ist vorbei, und plötzlich erweist sich ein Film, bei dem eigentlich alles auf eben jenen überproduzierten Bockmist deutet, als mit Abstand witzigster Blockbuster der zweiten Jahreshälfte.

Die New Yorker Detectives Gamble und Hoitz sind die Lachnummern des Reviers. Der eine ist ein verkorkster Schreibtischstreber, der für seine coolen Kollegen freiwillig den Papierkram erledigt, der andere ein Haudrauf-Bulle, der von seinem Chef (unheimlich komisch: Michael Keaton) zum Stubenhocker degradiert wurde, weil er versehentlich einen New York Yankee angeschossen hat. Als Danson und Highsmith, die Helden des Reviers, bei einer übermütigen Verfolgungsjagd draufgehen (der wohl witzigste Abgang cooler Cops überhaupt), ist plötzlich eine Leerstelle da. Wer sollen die neuen Helden sein? Ein krimineller Börsenspekulant, den nur Paragraphenreiter Gamble auf der Rechnung hat, bietet schließlich dem uncoolen Duo die große Chance, aus ihrem Schreibtischdasein auszubrechen und die Nachfolge der Superbullen anzutreten.

Daß Ferrell und Wahlberg dem ausgelutschten Buddy-Cop-Movie neuen Biß zu geben vermögen, liegt nicht nur an der ungeahnt exzellenten Chemie zwischen beiden, sondern vor allem am Mut zum absurden Humor, dem Ferrell und sein Leib- und Magenregisseur Adam McKay (DER ANCHORMAN) hier zur neuen Blüte verhelfen. Dabei wird das Genre Actionkomödie, das mit LETHAL WEAPON Ende der 80er wohl seine ultimative Blaupause erfuhr, nicht neu erfunden, aber vor allem im komödiantischen Bereich ordentlich aufpoliert.

Ohne komplett in die Ironie einer Parodie abzudriften und doch mit einer ähnlichen hohen Gagdichte wie DIE NACKTE KANONE ausgestattet, geht hier die einfache Formel aus Action und Humor fast bis zum etwas banal geratenen Schluß perfekt auf. Bleibt zu hoffen, daß die deutsche Synchronisation dem clever pointierten Sprachwitz des Ganzen nicht komplett den Garaus macht.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...