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Die Heinzels – Neue Mützen, neue Mission

Gnome wie wir

Köln hat’s gut, dort reichen unverändert Heinzelmännchen (und -weibchen) den alltagsgestreßten Bürgern ihre Hand, darunter Helvi, das naseweise Mädchen voller Eigensinn und Rebellionsgeist. Pubertät halt. Da wird die traute Gemeinschaft zu eng, als andere Kobolde aus Wien anreisen, kracht’s zwar erst gewaltig, aber dann geht Helvi mit den vergnügungssüchtigen Adrenalinjunkies auf Abenteuertour. Und flüchtet vor einer motivationslos böswilligen Polizistin nebst staatlich geprüfter Killerkatze.

Bevor diese Dame final schließlich doch eine gewisse begründende Obsessionsneigung zeigt, sind allerlei lose verknüpfte Aufgaben zu meistern, vom Lebensmittelraub beim gebeutelten Kioskbesitzer bis zur Besorgung eines Haustiers fürs örtliche Schneiderstöchterchen, die Kleine leidet an fieser Einsamkeit. So reihen sich eher Episoden aneinander, während die Animation je nach Toleranzgrad des Betrachters nur keine Bäume ausreißt oder schon veraltet wirkt, dazu flittert rummeliger Musikkram aus dem Soundsystem.

Einen stabilen roten Faden sucht man vergebens, die tragende Schnur aus Außenseitertum und individueller Abschottung gegen das vermeintlich risikobehaftete Fremde hängt schlaff, ist allerdings immerhin direkt auf die gefährliche Menschenwelt umroutbar, was gleichermaßen für die – selbstverständlich – lautstarke Preisung des Werts belastbarer Freundschaften gilt. Weil bunte Bilder nicht automatisch Spaß bedeuten, die Action hüftsteif knarzt und es an Weiterdenkanreizen mangelt, dürften Kinderhintern trotzdem unruhig auf dem Kinosessel rutschen. Erwachsene checken sowieso ständig die Uhr.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...