Originaltitel: THE NIGHT BEFORE
USA 2015, 101 min
FSK 16
Verleih: Sony
Genre: Komödie
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogen, Anthony Mackie
Regie: Jonathan Levine
Kinostart: 26.11.15
Drei Freunde treffen sich jedes Jahr an Heiligabend, um es richtig krachen zu lassen. Da werden Drogen aller Art konsumiert, es wird ausgiebig getrunken und sich in Karaoke-Bars zum Deppen gemacht. Das Ziel: sich richtig danebenzubenehmen.
So einfach der Plot, so tiefgründig der Hintergrund: Weil Ethans Eltern kurz vor Weihnachten ums Leben kamen, initiierten seine Jugendfreunde Isaac und Chris zu seiner Trauerbewältigung dieses Verdrängungsritual, daß sich in zehn Jahren zu einer festen Größe im Kalender etabliert hat. Eigentlich eine schöne Geschichte: Es geht um Freundschaft und unbedingten Zusammenhalt, egal, was im Leben der mittlerweile erwachsenen Jungs passiert. Isaac wird Vater, Chris ist ein berühmter Sportler, der auf offener Straße von Fans belagert wird. Nur Ethan dümpelt mit seltsamen Handlanger-Jobs vor sich hin.
Leider aber verstrickt sich der Film in seiner ziemlich übertriebenen Darstellung und diesen ganz klassischen Geschlechterklischees à la HANGOVER. In der Komödie aus dem Jahr 2009 wollten drei Freunde kurz vor der Hochzeit noch mal richtig feiern, machten sich dabei aber einfach nur zum Obst. Mit ähnlich viel Hang zum Klamauk wird auch in DIE HIGHLIGEN DREI KÖNIGE das Kind im Manne gezeigt. Während die brave Weiblichkeit ihren Liebsten die Drogen fürs Vergnügen eigenhändig zusteckt, um sich selbst aufopferungsvoll mit der Familie zurückzuziehen, kotzen die Jungs in Kirchen, haben Sex in schäbigen Bartoiletten und prügeln sich mit Weihnachtsmännern. Das ist bisweilen lustig, aber auch irgendwie arg abgelatscht.
Auch die Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen. Ethan trifft seine Traumfrau, die er kurz zuvor abserviert hatte, am Heiligabend wieder und buhlt erneut um ihre Gunst. Am Ende gibt es – wie soll es anders sein – ein Happy End auf Umwegen. Hochkarätig besetzt, Miley Cyrus singt die Hochzeitshymne, und im elften Jahr sitzen dann alle Drei brav am Familientisch mit Festtagsbraten – die wilde Jugendzeit adé. Fest in den Händen der Frauen, ist die wildeste Eskapade, die sich die drei Freunde dann leisten, das Singen eines Popsongs am Babybett. Mehr Spießigkeit geht eigentlich nicht.
Bleibt nur zu hoffen, daß das Erwachsenensein mehr zu bieten hat als das Einfinden im traditionellen Familienleben – das doch selbst fragil ist.
[ Claudia Euen ]