Originaltitel: RISE OF THE GUARDIANS

USA 2012, 97 min
FSK 6
Verleih: Paramount

Genre: Computeranimation, Kinderfilm, Fantasy

Stab:
Regie: Peter Ramsey
Stimmen: Florian David Fitz, Hannah Herzsprung

Kinostart: 29.11.12

3 Bewertungen

Die Hüter des Lichts

Kindgerechte Antwort auf die AVENGERS

Verschwörungstheoretiker haben es immer geahnt, nun liefert Dreamworks Animation den Beweis: Der Weihnachtsmann, der Osterhase, die Zahnfee und der Sandmann stecken unter einer Decke. Allerdings nicht wie lange vermutet im Dienste der Werbeindustrie, sondern als Hüter des Lichts, vereint im Auftrag, über die Träume und das Glück der Kinder dieser Erde zu wachen.

Als letzteres durch Pitch Black, den berühmt-berüchtigten Schwarzen Mann, bedroht wird, sind aber selbst die Superkräfte der vier Kindheitshelden zu wenig. Also erwählt der weise Mann im Mond einen fünften Hüter: Jack Frost, bisher eher als eiskalter Tunichtgut verschrien. Doch der Auserwählte will zunächst gar nichts wissen von seiner neuen Verantwortung. Jack muß erst sein „Innerstes“, sein wahres Selbst entdecken, bevor er den vier Hütern eine echte Hilfe im Kampf gegen Pitch sein kann.

Mit den HÜTERN DES LICHTS bringen Paramount und Dreamworks pünktlich zur Adventszeit eine kindgerechte Antwort auf die AVENGERS auf die Leinwände. Und in einem Punkt schlagen die fünf Kindheitsikonen den Superheldenverein aus dem Hause Marvel auf Anhieb: Das 3D des Animationsabenteuers sieht um einiges besser aus als das der Mannen um den Hulk. Solch prächtige Bildwelten sah man selten, erst recht in so glasklarem und zur angenehmen Überraschung einmal nicht dunkel verhangenem 3D. Visuell kommen also schon einmal alle Altersklassen auf ihre Kosten.

Aber auch die Geschichte überzeugt rundum. Die Gefahr, angesichts der vielen zentralen Charaktere den Fokus zu verlieren, umgeht das Drehbuch geschickt, indem es Jack Frost, den Rebellen und Außenseiter, als Quasi-Hauptfigur einführt und seinen Wandel zum Hüter glaubwürdig und emotional berührend begleitet. Für die anderen, bekannteren Hüter hat man sich viele schöne neue Details einfallen lassen. So ist der Weihnachtsmann ein russischer Hüne mit Unterarm-Tattoos („Naughty“ und „Nice“ schmücken seine Ellen), der Osterhase von Ausmaßen und Kraft eher ein Oster-Känguruh und der Sandmann ein Meister der körnigen Bildsprache. Bösewicht Pitch Black, der Schwarze Mann, macht seinem Namen in Begleitung schwarzer Rappen alle Ehre. Seine gruselige Erscheinung ist allerdings auch der Grund, warum die ganz Kleinen wohl zu Hause bleiben müssen.

Dem Rest dürften DIE HÜTER DES LICHTS allerdings den Herzwärmfilm für die ganze Familie bescheren, nach dem man sich an einem grautristen Wintertag sehnt.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...