D 2023, 84 min
FSK 0
Verleih: Drop-Out Cinema

Genre: Satire, Komödie

Darsteller: Anna Pfingsten, Martin Timmy Haberger, Martin König, Annaleen Frage, Reiki von Carlowitz

Regie: Tobias Schönenberg

Kinostart: 16.05.24

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Die Q ist ein Tier

… die s ich nicht!

Als Schlachthofbetreiber Werner seine eigenen Abfälle am trauten Heim hingekippt vorfindet, ermittelt die Polizei und kann das Dorf gewisse Häme kaum verhehlen. Sei es, weil der Fabrikant den Warenverkauf verweigert oder unschuldige Tiere metzelt. Denn: „Niemand muß so was gesehen haben, um zu wissen, wie furchtbar das ist.“ Stimmt – wer Fleisch ißt, hat zwar vielleicht keine echten Gründe vorzubringen („Schmeckt halt“ zählt nicht), aber eine bewußte Entscheidung getroffen. So befragen zwei Ordnungshüter Aktivisten und Bewohner, während die allerhand krumme betriebliche Dinger witternde Lokalblattvolontärin auf Ämtertour geht, dort deutsches Behördentum trifft, darunter eine minimalenergetische Mitarbeiterin, deren Fachinteresse der Rücklaufschlammpumpenbeckenleistung gilt.

Unschwer zu erkennen spitze Satire, konkret eine trotz Mäanderns zwischen arbeitsfernem Philosophen, Lichtnahrung zugewandter Spiritualistin, abgestumpften Veterinären und entschlossen ignoranten Verbrauchern deutlich positionierte, zielsicher treffende. Ihre Wirkung entfaltet sie übers großartige Drehbuch im Zack-zack-zack-Modus ebenso wie kommentarlos vielsagende Berufsbezeichnungen à la „Stecher“; ganz ohne Schockbilder, siehe oben.

Bis zur knackigen Pointe anregende Unterhaltung, welche nach knapp anderthalb Stunden bloß temporär zum Ende kommt, folgende Reflexion ist quasi eingestanzt. Besonders spannend dürften Diskussionen mit Menschen sein, die Tierverzehr strikt ablehnen, jedoch nahrungskonkurrentenmäßig das Gartengemüse schändende Schnecken in ökologisch unbedenklichen Bierfallen ersaufen lassen oder Spinnen ungerührt durchs Staubsaugerrohr jagen.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...