Originaltitel: MY SUPER-EX GIRLFRIEND

USA 2006, 93 min
Verleih: Kinowelt

Genre: Komödie, Persiflage

Darsteller: Uma Thurman, Luke Wilson, Anna Faris, Eddie Izzard

Regie: Ivan Reitman

Kinostart: 16.11.06

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Die Super-Ex

Und immer wieder schlägt das Weib

Die New Yorker staunen offenen Mundes in den Wolkenkratzer-verzierten Himmel und sehen doch meist nur einen Schweif, der aus der Geschwindigkeit einer enorm ambitionierten Dame entsteht: G-Girl ist am Platz, wenn die Kacke so richtig am Dampfen ist. An ihrem gestrafften Busen blitzen die Kugelsalven ab, Nuklearwaffen ändern per Fingerschnipsen ihre Laufbahn, und wenn es ganz dicke kommt, dann wirft die Gute halt mit Autos. Ausgerechnet der Schlaffi Matt baggert eines Tages ein auf den ersten Blick unscheinbares Mädel an. Jenny Johnson ihr holder Name, worauf sich der Depp ungefragt über Alliteration ereifert und in der Galerie, in der Jenny arbeitet, die ausgestellte Kunst bewertet. Unfachmännisch, wie sich versteht, was schon für einen tollen Witz sorgt, als er ein Reh mit zwei Menschenhänden im Anus zu erkennen glaubt und kommentiert: Autsch.

Spätestens im Bett dann, oder zumindest in dem, was davon noch übrig ist, zeigt sich Jennys wahre Identität. Die bebrillte graue Maus hat nicht nur beim Liebemachen den Teufel im Leib, sie ist das G-Girl. Nachdem Matt das gerafft hat, fühlt er sich schon bald überfordert und verläßt sie. Falsche Entscheidung, denn jetzt, endlich und ohne Rücksicht auf Verluste dreht G-Girl richtig auf ...

Bei Ivan Reitman könnte man vorab und pauschal schon ein wenig abwinken. Das wäre aber in diesem Falle ungerecht, denn er hat eine herrlich durchgeknallte, aufgrund des 80ies-Looks auch etwas trashige, aber in jedem Moment bauchhaltende Komödie gedreht. Natürlich kommt das Teil so richtig in Fahrt, wenn G-Girl ihre fiesesten Seiten aufzieht. Als sie Matt im Bett mit einer anderen erwischt, kracht sie ungeniert ein Prachtexemplar von einem weißen Hai ins lauschige Liebesnest. Unschlagbar auch der präfinale Clash gleich zweier Superbitches. Wieder einmal zeigt sich Uma Thurman von ihrer urkomischen Seite. Völlig ohne Angst vor Übertreibungen sieht man ihr den Heidenspaß förmlich an, als sie endlich die Kreissäge in die Hand nehmen darf. Vor allem ihrem komischen Talent und Reitmans brüllwitzigen Einfällen ist es zu verdanken, daß der Film sich nicht in die nun wirklich unbedeutenden Superhelden-Filme einordnet, denen allesamt das Entscheidende fehlt: Ironie.

Die einzige Krux dieses Filmes heißt Luke Wilson. Nicht, daß er nun schlechter als ohnehin spielt, das hat ja auch noch keinem Mimen seines Kalibers geschadet. Nein, neben aller Mittelmäßigkeit sieht der Typ einfach nur scheiße aus. Gerade neben der langbeinigen Blondschweifgazelle Uma. Aber irgendwie paßt er damit dann doch zu seiner Figur Matt. Der glaubt tatsächlich, daß jeder Typ, der sich mal selbst einen blasen will, latent schwul sei. Hat der Mann denn gar keine Visionen?

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.