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Die Tigerentenbande

Der unvermeidliche Film zur Serie

Wer hierzulande Kinder hat, dem wird früher oder später neben dem Sandmännchen und der Diddlmaus auch die omnipräsente Tigerente über den Weg laufen. 1978 erblickte sie im Buch OH, WIE SCHÖN IST PANAMA von Horst Eckert alias Janosch das Licht der Welt. Weitere Bücher sowie eine Fernsehserie folgten und nun auch mal wieder ein Kinofilm.

Im Film DIE TIGERENTENBANDE von Irina Probost ist das braun-gelb gestreifte Schnabeltier das namensgebende Maskottchen der Bande vom Schrottplatz um den freundlich-tollpatschigen Hannes Strohkopp. Weitere Mitglieder sind die Perumützen tragende Erfinderin Laika Kniffel, das Mäusepaar Tütü und Schischi, der altersweise Hund Bergmann und Schnuddel, der entspannte Fahrradtaxi-Fahrer. Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel, ob es nun darum geht, dem Mäusesheriff Browning ein Barthaar zu stibitzen, der Gringo-Bande um den fiesen Egon Emmentaler eins auszuwischen, oder Hannes bei seinen von Lehrer Birkenpappel aufgebrummten Strafarbeiten zu helfen. Und natürlich erst recht, als die Tigerente entführt wird.

Das alles ist nett anzuschauen, Figuren und Kulissen sind liebevoll gezeichnet, und man kann immer wieder hübsche Details entdecken. Besonders charmant sind einige Nebenfiguren wie der stets etwas verpeilt wirkende Schnuddel, die matronenhafte Ladenverkäuferin Madame Bumfidel oder der Polizeifrosch.

So wirklich zu begeistern vermag DIE TIGERENTENBANDE trotzdem nicht. Die Gags zünden zu selten. Viele Figuren sind eindimensional angelegt, es gibt den gemeinen Mitschüler, den dicken dummen Jungen oder den dämlich-ignoranten Lehrer. Zudem hat der Film keinen erzählerischen Faden, stattdessen werden mehrere Episoden einfallslos aneinandergestückelt. Da wurde von den Machern der gleichnamigen Fernsehserie offenbar vom Fernsehen aufs Kino gedacht.

DIE TIGERENTENBANDE ist ein harmloser Spaß, der dem Nachwuchs eine recht vergnügliche Stunde bereitet und anschließend schnell vergessen ist. Schade nur, daß man den jüngsten Kinozuschauern nicht mehr zutraut als Unterhaltung nach Schema F.

D 2011, 65 min
FSK 0
Verleih: MFA

Genre: Animation, Kinderfilm

Regie: Irina Probost

Kinostart: 10.03.11

[ Dörthe Gromes ]