Die Nazis sortierten Jugendliche nach ihrem Wertesystem der Rassenhygiene und Eugenik. Die wertigen Kinder wurden gefördert, die unwertigen aussortiert und ausgemerzt: Waltrauts Mutter kommt ins Konzentrationslager, Waltraut und ihre Geschwister in Heime. Günter muß ins Jugendkonzentrationslager, weil er die verbotene Swing-Musik hört. Elfriede erlebt im Kinderheim, wie Kinder Opfer der Euthanasie werden. Richard wird als uneheliches Kind seiner Mutter für immer entrissen und leistet mit vier Jahren Zwangsarbeit.
Der Film erzählt aber auch von der gesellschaftlichen Verdrängung nach 1945 und den Auswirkungen für die Betroffenen bis heute: Richard und Elfriede bekommen die Folgen des nationalsozialistischen Denkens noch lange nach dem Krieg zu spüren. Elfriede bleibt bis 1970 eingesperrt im Heim. Richard leistet weiter Zwangsarbeit als Kind und Jugendlicher.
Richard ist jetzt ein Zeuge im aktuellen Petitionssauschuss der Heimkinderdiskussion im Bundestag. Er erhofft für sich und alle Betroffenen eine emotionale und finanzielle Wiedergutmachung.
D 2009, 86 min
Verleih: Kulturprojektor
Genre: Dokumentation, Historie
Darsteller: Richard Sucker, Günter Discher, Linda Toleikiene, Waltraut Richard, Elfriede Rybak
Regie: Renate Günther-Greene