Originaltitel: PREMONITION
USA 2007, 97 min
Verleih: Kinowelt
Genre: Mystery, Thriller
Darsteller: Sandra Bullock, Julian McMahon, Kate Nelligan, Amber Valletta, Peter Stormare
Regie: Mennan Yapo
Kinostart: 11.10.07
An einem ganz gewöhnlichen Donnerstag bringt Hausfrau Linda ihre zwei bezaubernden Töchter zur Schule, joggt etwas, duscht – und verliert dann abrupt den Boden unter den Füßen: Ihr Mann Jim hatte einen Autounfall, war sofort tot. Lähmende Ohnmacht, Verzweiflung und schrecklich traurige Kinderaugen folgen. Zumindest bis zum nächsten Morgen, also Freitag, denn da sitzt Jim wieder am Frühstückstisch. Quicklebendig. Linda glaubt: alles nur ein schlechter Traum! Doch wenige Stunden später, samstags, finden sich Gäste ein, komplett in Schwarz gekleidet, zu Jims Beerdigung, während ein zwielichtiger Psychiater die Polizei darüber informiert, daß Linda ihm vom Tod ihres Gatten erzählt habe. Und zwar bereits am Dienstag ...
Spätestens jetzt sei dem verwirrten Zuschauer dringend angeraten, seinen mentalen Kalender in die Ecke zu werfen und einfach diesem rätselhaften Puzzle zu folgen, zusammen mit dem Skript fröhlich von einer Zeitebene zur nächsten zu hüpfen. Um sich mit allerlei Fragen konfrontiert zu sehen: Wieso hat Jim die Prämie seiner Lebensversicherung spontan erhöht? Woher stammen die Schnittwunden im Gesicht von Lindas Tochter? Warum fehlt im Telefonbuch eine Seite? Was hat es mit dem toten Vogel im Garten auf sich? Nur einige von vielen Mysterien.
Natürlich mag man all das als realistischer und sowieso absolut aufgeklärter Mensch völlig überkonstruiert, sogar blödsinnig finden. Na und?! Wer den Willen aufbringt, sich vom ganz auf seine starke Hauptdarstellerin zugeschnittenen Mosaik verführen zu lassen, erlebt etwas Seltenes: Traumfabrik-Unterhaltung, bei der man tatsächlich sein Hirn anstrengen darf. Umfassende Aufmerksamkeit ist dabei allerdings jederzeit gefragt, da mancher Zusammenhang nur sekundenkurz aufgelöst wird. Schon ein abgelenktes Wühlen im Popcorn-Eimer könnte darum zum finalen Fragezeichen führen.
Trotzdem ist diese Abkehr vom hollywoodesken Alles-verbissen-zu-Tode-erklären-Müssen das größte Plus des Streifens. Erfrischend zudem der eine oder andere mutige Schock. Zu nennen wären da primär Ex-Model Amber Valletta komplett ungeschminkt und natürlich die wohltuend bösartige Pointe.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...