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Dogma

Durchgeknallter Engelstrip

Gott ist unfehlbar. Davon geht zumindest der Großteil aller Gläubigen aus. Die allerdings kennen Loki und Bartleby noch nicht. Die beiden adretten Knaben nämlich sind aus dem Paradies verstoßene Engel und geben alles, um nach Eden zurückzudürfen. Noch hängen sie allerdings in Wisconsin ab. Bald machen sie sich auf den Weg nach Jersey, um dort bei einer Kircheneinweihung durch die heilige Pforte zu schreiten. Wenn dies den beiden schon eher satanischen Buben gelänge, würde dies bedeuten, daß es Lücken in der allväterlichen Macht gäbe. Also wird Metatron, die Stimme des Herrn, geschickt, um Bethany zu finden, die die letzte direkte Verwandte von Jesus Christus ist. Ihr ist das natürlich völlig neu, denn sie flucht permanent auf den Allmächtigen, da sie keine Kinder kriegen kann und die Ironie des Schicksals ihr einen Job in einer Abtreibungsklinik verschaffte. Doch Metatron kann sie überzeugen und der schräge Trip geht los...

Hallelujah, jetzt sind sie mit Kevin Smith durchgegangen. Gott sei Dank, denn er verläßt die sicheren CLERKS-Pfade und knallt einen heißen Comic-Strip, einen höchst unmoralischen Bilderzauber und nicht zuletzt eine Attacke auf die zutiefst puritanischen Amis in die Kinos. Ihm ist keine Albernheit zu blöd, und dafür möchte man ihm gratulieren. Optisch schöpft er aus dem Vollen und verzichtet dabei nicht auf seine seit CLERKS und CHASING AMY hochgeschätzten, halbphilosophischen Dialoge. Er schart auch hier wieder jede Menge Freaks um sich, spuckt auf politisch-moralische Korrektheit und kann mit Alannis Morisette als Gott auch noch mit einem Überraschungscoup punkten. Schon verblüffend, wie innovativ Hollywood sein kann.

[ David Waschek ]