Originaltitel: DREAM HORSE

GB 2020, 114 min
FSK 6
Verleih: Weltkino

Genre: Tragikomödie

Darsteller: Toni Collette, Damian Lewis

Regie: Euros Lyn

Kinostart: 12.08.21

1 Bewertung

Dream Horse

Es war einmal irgendwo in Wales ...

Leute, die glauben, man müsse das Kino jedes Mal neu erfinden, verdienen Mitgefühl. Solches Ansinnen bleibt darüber hinaus aber Unsinn, und genau das hat Euros Lyn, TV-erprobt und Leinwand Fast-Novize, verinnerlicht, indem er sich nicht mühte, die Rezeptur eines auf die 12 zielenden Kinofilms komplett neu zu erdenken, die Zutaten stimmen nämlich und sind perfekt aufeinander abgestimmt, und das macht DREAM HORSE zu einem anrührenden, mitreißenden und märchenhaften, kurz: perfekten britischen Kinostück.

Die Geschichte lieferte das echte Leben und sei knapp umrissen: Aus dem Kassiererinnen-Alltag und dem einer etwas abgewetzten Ehe will Jan ausbrechen, ein eigenes Rennpferd scheint ihr eine gute Lösung, sie mobilisiert die Dorfgemeinde, in der Bar werden Stimmen gesammelt, nach dem Freibier fließt auch das Geld, und als ein Fohlen geboren wird, erwacht die ganze Gemeinde aus der Ödnis zwischen Brieftaubenzucht und zum Verkauf stehender Häuser. Vom Siegen darf geträumt werden ...

DREAM HORSE erzählt von einfachen Menschen in ihren einfachen Leben und der Chance darin, mehr aus allem zu machen, an das Unmögliche zu glauben. Hier gibt es Zusammenhalt noch in seiner Urbestimmung, da paaren sich verrückte Ideen und Überlebensnotwendigkeiten, stehen Käuze und Pragmatiker zusammen, und nebenbei wird der Pferderennsport in seiner staubig-versnobten Adelsetikette durchgefeudelt.

Es geht um Anerkennung, das stolze Tragen bald größerer Hüte, und wohl keine kann mit ihrem herzlichen Lachen, ihrem Sorgenblick und diesem unberechenbaren Temperament besser für eine Sache brennen als Toni Collette als die Frau der Stunde irgendwo in Wales.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.