Originaltitel: THE SORCERER’S APPRENTICE

USA 2010, 109 min
FSK 12
Verleih: Disney

Genre: Fantasy, Action, Märchen

Darsteller: Nicolas Cage, Jay Baruchel, Alfred Molina, Monica Bellucci, Teresa Palmer

Regie: Jon Turteltaub

Kinostart: 02.09.10

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Duell der Magier

Nichts als fauler Zauber

Halten wir uns analog zu Drehbuch und Regie nicht lange mit so etwas Überflüssigem wie Handlung auf, sondern fassen sie kurz: Die böse Hexe Morgana tötet in Weltunterjochungsabsicht Merlin, kann aber durch ein Opfer der guten Hexe Veronica in eine Puppe verbannt werden. Über 1000 Jahre später, ganz genau 2010, muß sich der ebenfalls edel gesinnte Magier Balthazar gegen Morganas just erwachten Handlanger wehren, wobei ihm Physikstudent Dave zu Hilfe kommt. Dieser ist allerdings das, was man neudeutsch „Nerd“ nennt, also ein Idiot. Bitter.

Leider auch und vor allem für den Zuschauer, denn der daraus gestrickte Pseudo-Humor nervt ebenso gewaltig wie eine überflüssige Liebesgeschichte, zumal Dave im Original auch noch klingt, als wäre er mitten im Stimmbruch. Möge dies der Synchronisationsgott richten! Interesse weckt der Budenzauber allerdings dann, wenn man ihn als vollkommen heterogene Ansammlung verschiedener mimischer Ansätze betrachtet. Nicolas Cage, frisurtechnisch hier am Tiefpunkt seines Schaffens angelangt, macht genau das Gleiche wie immer. Sprich: er guckt. Mit seinem Blick Nummer 1, welcher für emotionale, traurige, lustige oder spannende Szenen reserviert ist. Und natürlich mit Blick Nummer 2, der Intelligenz, Nachdenken sowie Anstrengung vermitteln soll. Das war’s. Monica Bellucci darf dagegen in ihren paar Szenen praktisch nicht agieren, sondern einfach bloß scharf aussehen, meistert diese Aufgabe aber auch im für Hollywoodverhältnisse biblischen Alter von Mitte 40 ohne Probleme. Jay Baruchel als Trottel hat ebenfalls keinerlei Schwierigkeiten, genau diesen zu vermitteln. Nein, das war jetzt leider kein Kompliment. Und über allem wertet schließlich Alfred Molina das Desaster mit einer viel zu guten bösen Leistung auf.

Der Rest besteht aus wüstem Rumgefuchtel – irgendwie muß man ja gezeigt kriegen, daß gerade jemand Magie wirkt, gell – und, wie es sich für eine Bruckheimer-Produktion gehört, kaum einer Szene, welche nicht mit Spezialeffekten vollgepfropft wurde. Womit sich der Film selbst seiner Zielgruppe beraubt: für Kinder zu bombastisch, für Erwachsene einfach zu albern. Daran ändert auch die geradezu unverschämte Verwurstung von Goethes „Zauberlehrling“ respektive FANTASIA nichts. Bleibt zu konstatieren: Circa 1000 Jahre oder 109 Minuten – manchmal merkt man wirklich kaum einen Unterschied.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...