Originaltitel: THE DAY THE EARTH BLEW UP: A LOONEY TUNES MOVIE

USA/Kanada/GB 2024, 91 min
FSK 6
Verleih: Warner

Genre: Animation, Abenteuer, Kinderfilm

Regie: Peter Browngardt

Kinostart: 01.08.24

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Ein klebriges Abenteuer

In der Kürze lag einst die Würze

Die Looney-Tunes-Helden Daffy Duck und Schweinchen Dick plagen Probleme: Erstens klafft im Hausdach ein gewaltiges Loch und bedeutet drohenden Rausschmiß aus der optische Mißtöne konsequent ahndenden Nachbarschaft. Zweitens will jemand mit gruselig großen Zähnen sowie schrecklich spitzen Klauennägeln mal wieder die Erde unterjochen und hat sich zur konkreten Planumsetzung ausgerechnet die Kaugummifabrik ausgesucht, in der unsere beiden künftigen Obdachlosen geldbeschaffenden Frondienst leisten …

Um jene Geschichte in ihrer vermeintlichen Epik zu bändigen, mußten elf Drehbuchschreiber und vier Story Consultants ran. Nun möchte man ja nicht gleich von den vielen Köchen reden, trotzdem hätten sich 15 Leute in Lohn und Brot mehr einfallen lassen dürfen, es herrscht generell der übliche Looney-Anarcho-Humor inklusive eines Unbill stiftenden/leidenden Daffy vor, unverhoffte Highlights steuern gerupfte Klischees oder Anspielungen auf Sci-Fi-Horror-Schinken bei. Gerade Letztere funktionieren bestens, das garstig pinke Bubble-Gum-Monster scheint gar Carpenters Ding und den Blob seine Eltern zu nennen.

Aber schon bald nutzt sich der Witz ab, beginnen die ständigen Tempowechsel zwischen Raserei und Stagnation ziemlich zu nerven, geht’s kaum originell voran, während eine Redundanz die nächste jagt und keine neuen Ideen hinzukommen, das Autorenteam eben auf Altbewährtes setzt und stur am Lauf der Bierdeckelhandlung klebt, die Komik zu selten Nebenspielplätzen öffnet. Was als kurze Cartoons grandios unterhielt, trägt nur elend rumpelig über Spielfilmlänge. Wie’s mit Süßkram halt ist: Ein bißchen macht gute Laune, Unmaß jedoch böses Sodbrennen.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...