Originaltitel: ONE FOR THE MONEY
USA 2012, 91 min
FSK 12
Verleih: Concorde
Genre: Klamotte, Krimi, Romantik
Darsteller: Katherine Heigl, Jason O'Mara, Daniel Sunjata, John Leguizamo
Regie: Julie Anne Robinson
Kinostart: 19.04.12
Muß man Janet Evanovich kennen? Diese Ex-Erotikschnulzen-Autorin, welche Stephanie Plum erfand, Heldin von bislang 15 Bestsellern und, gemessen an vorliegender Verfilmung, etwa so spannend wie geplanter Sonntagsbeischlaf inklusive ausgeschaltetem Licht und Céline-Dion-Schmusemucke im Hintergrund? Nein? Danke.
Daher für ebenso Uneingeweihte: Besagte Stephanie, ganz moderne junge Frau eben, ist pleite, Single, deswegen von Mutti drangsaliert und beim Essen außer Haus eine schamlose Nachwürzerin. Was die Handlung zwar in keinster Weise beeinflußt, aber solche Details fallen auf, wenn der Rest null Interesse weckt, nicht mal negatives. Ach ja, außerdem heuert die finanziell Verzweifelte als Kautionsdetektivin an und soll gleich einen mordverdächtigen Cop aufspüren, der – Zufälle gibt’s – a) ihr einst die Unschuld raubte und b) wegen folgend unromantischen Verhaltens von Miss Plum auf radikale Art bestraft wurde. Man haßliebt sich also bereits, Komödchen voraus.
Nun beschränkt sich die Inszenierung dessen primär darauf, in hysterischem Stakkato rausgeschleuderte Dialoge mit braven Gegenschnitten zwischen Schnatterpartner 1 und 2 zu bebildern. Quasselromantik – ebenso sicherer Störfaktor wie plumpe Action und, weil sich der Pseudokrimiplot ungleich stärker aufplustert als nötig, einige strategisch günstig rumliegende Leichen. Auch Stephanie nervt mit Ich-bin-eine-Amazone-Habitus; entschlossen rübergebracht zum Beispiel dadurch, daß sie während Schießübungen grimmigen Gesichtsausdrucks (oder das, was Hauptdarstellerin Katherine Heigl dafür hält) selbst bei leerem Magazin noch mehrfach den Abzug durchzieht und sogar dann neckisch grinst, wenn ihr eine schurkenseitig treffsicher plazierte Kugel intime Körperregionen perforiert. Hinderlich nur, daß die legendären Amazonen sich bekanntlich eine Brust amputierten, was Heigl um die Möglichkeit bringen würde, das Dekolleté wippen zu lassen – unserer Mimik-Verweigerin alleiniges, in extremer Nahaufnahme bewiesenes Talent.
Um schließlich was Lobendes zu schreiben: Auf größenwahnsinnigem Level diente EINMAL IST KEINMAL immerhin als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Gleich sieben Hair-Stylisten und Visagisten wurden engagiert, hinzu kamen unter anderem drei Autorinnen, acht Produzenten aller Art sowie drei Casting-Beauftragte. So sorgt Hollywood halt für Top-Beschäftigungsquoten.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...