D 2024, 94 min
FSK 0
Verleih: DCM
Genre: Dokumentation, Musik
Regie: Charly Hübner
Kinostart: 03.10.24
Über seine verheißungsvolle Liebe zu Motörhead hat Charly Hübner ein Büchlein geschrieben, die Verneigung vor Franz Schubert und Nick Cave fusionierte in einem orchestralen Bühnenprogramm, fürs dokfilmische Arbeiten bleibt er doppelt im Land. Nach dem ruppigen Punk von Feine Sahne Fischfilet zeigt Hübner nunmehr seine längst geweitete Seele der Sympathie für eine Band, mit der er in die Jahre gekommen ist: ELEMENT OF CRIME. Und „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“, so der Titelappendix, darf es auch um die Hauptstadt gehen.
Fünf Nächte, fünf Spielorte – die „Elements“, wie sich Sven Regener, Richard Pappik und Jakob Ilja als Altvordere seit den 80ern nennen, tauchen noch einmal in ihr eigenes Wachsen, bespielen Berliner Clubs, Säle und Plätze vor 200, 500, 800, 1800 und 9000 Menschen, so wie einst, dann oft und schließlich immer. Sie waren es, die Hübner dabeihaben wollten, vornehmlich, weil er kein Journalist ist. Völlig entspannt sind die Gespräche, offen, punktuiert, nie schwätzerisch, weil im Blick auf Chemie und Entwicklung bedacht. Da kitzelt keiner plump die Anekdoten heraus, und da will auch keiner auf Krampf das etwas entschlafene Genre der deutschen Musikdoku wiederbeleben. Hier gelingt eine so gelassene wie erhellende Reise ins Werden und Sein einer der am meisten geherzten Bands des Landes.
Erstaunlich viel Musik überstand den Schnitt, viel von dem, was der Band wichtig ist (junge Kollegen!), extraordinär aber ist dieser elegant geschwungene Strich durch vier Jahrzehnte nach ausführlicher Archiv-
plünderung. „Viel Glück für die weiteren Dinge“, sagte einst Alfred Biolek in seiner Show zu Sven Regener. Nun, da er es sagte …
[ Andreas Körner ]
Kinobar Prager Frühling: 16:15
Schauburg: 20:15
Kinobar Prager Frühling: 18:00
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