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Elli – Ungeheuer geheim

… und schrecklich herzlich

Die hier aufs Nötigste eingedampfte Animation zeigt zwar nicht, daß der technische Fortschritt sich auch im Kinderfilm heimisch fühlt, inhaltlich läßt er aber die Muskeln spielen: Wo frühere Bedrohungen aus Gier, Rache oder Weltherrschaftsstreben grinsten, werden heute „Abnorme“ (dies betrifft konkret alle Monster oder anderen Nicht-Menschen) gejagt, in Digits verwandelt und der Quantrix zugeführt. Ziel jener Säuberung: Menschen schützen, denn die fallen ja beim kleinsten Grusel sofort tot um …

In solch’ gruseliger Welt wächst Gespenst Elli auf und sucht derzeit ein neues Heim. Dabei fungiert eine – bis zum knapp abgehandelten Kampf gegen eine jetzt doch reichlich größenwahnsinnige Finalgegnerin – grundsätzlich recht funktionslos anwesende, dafür umso knuffigere Maus namens Maus als einzige Wegbegleiterin. Noch mehr ersehnt Elli indes eine Familie. Die Frage, ob Rolf, ein vegetarischer Vampir, die ganzkörperbehaarte Tutu-Trägerin Martha sowie Knarf, nach Art von Frankenstein zusammengetackert, sich da wohl eignen: bereits beantwortet.

Sympathie geht eindeutig vor Originalität, hingegebene Motivation allerorten und durchaus angenehm zurückgenommener Humor überstrahlen nicht selten generische erzählerische Elemente und umrahmendes Zuckerwerk. Etwa dann, wenn sich Rolf an einer ziemlichen Reim-Dich-oder-ich-beiß-Dich-Musicalnummer versucht. Aber es kommt eben wirklich und tatsächlich auf das innere Leuchten an, und Marthas überbordend großes Herz pocht derart zugewandt, man kann sich ihm unmöglich verschließen. Möchte es gar nicht. Zumal die Botschaft, seinen Träumen zu folgen, eine alterslos gültige ist.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...