Originaltitel: ERIN BROCKOVICH
USA 2000, 131 min
Verleih: Columbia
Genre: Tragikomödie
Darsteller: Julia Roberts, Albert Finney, Peter Coyote
Regie: Steven Soderbergh
Kinostart: 06.04.00
Schon wieder ne Absage. Erin ist kurz vor dem Durchdrehen. Sie hat 76 Dollar auf dem Konto, Schulden und als alleinerziehende Mutter dreier reizender Bälger die Nase ziemlich voll. Kein Job in Aussicht. Dann fährt ihr auch noch so ein Idiot ins Auto und kommt auf Grund besserer Anwälte schadlos davon. Erin hat wieder mal das Nachsehen, doch sie gibt nicht auf.
Stinkesauer auf ihren Anwalt Ed Masry stürmt sie dessen Kanzlei und fordert ihn kaltschnäuzig auf, ihr Arbeit zu geben. Völlig überrannt gibt er ihr einen Job. Die impulsive Erin muß sich als attraktive Frau gegen die dickärschigen Kanzlei-Tussies behaupten, doch die Arbeit beginnt Spaß zu machen. Jetzt bleibt leider weniger Zeit für die Kinder, aber der neue Nachbar, der freiwillig arbeitslose George, ein zuerst rauh anmutender Biker, hilft ihr und den Kindern. Nach einiger Zeit werden er und Erin ein Paar. Bald wird die viele Arbeit zur Zerreißprobe ihrer Beziehung. Eines Tages kommt Erin einem Umweltskandal auf die Spur. Durch kontaminiertes Wasser sind über 600 Bewohner einer kleinen Gemeinde erkrankt, einige von ihnen tödlich. Erin sieht ihre Chance und beginnt zu recherchieren...
Auf einer wahren Geschichte basierend, spielt Julia Roberts in dieser witzigen, charmanten, emotionalen aber niemals larmoyanten
Tragikomödie die beste Rolle ihrer Karriere. Sie flippt aus, lacht, schreit, kämpft und findet auch alle Zwischentöne im Balanceakt einer so komplexen Rolle. Es macht einfach tierisch Spaß, sie zu begleiten und Regisseur Soderbergh gibt allen Verkennern ihrer Fähigkeiten einen Tritt in den Hintern. Außerdem hat er es einfach drauf, mit dem Klischee der Abhängigkeit der Frau vom Mann aufzuräumen und er verätzt solch wuchtigen Stoff nicht mit schon tausendmal gesehenen Gerichtsszenarien. Er konzentriert sich vielmehr auf das Spiel zwischen Roberts und dem fabelhaften Albert Finney als Ed. Soderbergh gelingt Unterhaltung auf höchstem Niveau und zugleich überzeugendes Schauspielerkino.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.