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Fantastic Movie

Eine Reise durch den Kakao

Das Leben führt vier Waisenkinder zusammen, die vom Schicksal gebeutelt sind und trotzdem verschiedener nicht sein könnten: Die tumbe Lucy, der schmucke Peter, die kratzbürstige Susan und der arrogante Edward finden in einer Tafel Schokolade jeweils ein goldenes Ticket, welches sie in die Schokoladenfabrik von Willy Wonka führt. Als der ihnen nach dem Leben trachtet, fliehen sie durch einen magischen Wandschrank in das Fabelreich Gnarnia (Haha). Auch hier erwartet sie einiger Trubel, denn eine vollbusige Hexe will die Macht an sich reißen. Die vier Waisenkinder können sie nur besiegen, wenn sie zusammenhalten ...

Die echte Überraschung gelingt auf der Tonspur. Komponist Edward Shearmur parodiert gekonnt zahlreiche Filmmusiken und übertrifft so manches Original. Ansonsten grub sich das Regieduo Jason Friedberg und Aaron Seltzer für DATE MOVIE schon durch ähnlich tiefe Komödienfurchen, und tut es für diese Verballhornung sämtlicher Blockbuster mit phantastischem oder epischem Anstrich erneut. Wieder begnügen sie sich mit simplen Aha-Effekten im Sinne von "Hätten Sie gewußt, welcher Film gemeint war?" Da wimmelt es von Giftschlangen in einem Flugzeug, Codes wollen entschlüsselt werden, Mutanten rüsten sich zur Schlacht, allerlei Getier rebelliert gegen die weiße Hexe, und ein Trunkenbold von Pirat ist stets zur falschen Zeit am falschen Ort. Das Nachstellen der Zielobjekte muß in den meisten Fällen genügen. Für Anflüge gezielter Persiflage sorgen einzig Crispin Glover als Psychoversion von Willy Wonka und Jennifer Coolidge, Vollblutweib und ebensolche Komödiantin (yeah, Stiflers Mum aus diversen Aufgüssen von AMERCIAN PIE) als Hexe. Auf die restlichen Darsteller warten wenige Herausforderungen, Dabeisein ist in diesem Falle tatsächlich alles.

Irgendwer hat sicherlich bereits eine Evolutionsreihe der Witze erstellt. Die Macher von FANTASTIC MOVIE haben ein großes Herz für Scherze sehr einfacher Bauart, quasi humoristische Einzeller. Diese kommen meist geballt vor und sind recht anspruchslos. Ihr Lebensziel ist bereits erreicht, wenn der Betrachter erkennt, welchem Film die Anspielung gilt. Dann erschöpft sich die Lebensdauer jener Geißeltierchen der Komödie, um beim biologischen Vergleich zu bleiben. So ist auch FANTASTIC MOVIE schnell vorbei und schnell vergessen.

[ Roman Klink ]