D 2024, 107 min
Verleih: Leonine

Genre: Tragikomödie

Darsteller: Laura Tonke, Jasmin Shakeri, Annette Frier, Nicholas Ofczarek, Ronald Zehrfeld

Regie: David Dietl

Kinostart: 02.01.25

Feste & Freunde

Gruppenbild in Pastell

Sie sind Freunde fürs Leben und stehen mitten in diesem. Und sie feiern gern die Feste so, wie sie fallen, und wo es sich anbietet. Also den Jahreswechsel in der schicken Stadtwohnung mit weitem Balkonblick aufs Feuerwerk oder das Sommerfest im Haus in den Dünen hinterm rauschenden Meer. Dolce vita im harmonischen Sozialbiotop! Könnte man meinen. Aber da hat die Ellen eine Affäre mit dem Sebastian, der ja mit Eva verheiratet ist. Während wiederum die Ehe von Mareike und Adam so frostig erstarrt ist, daß eine Affäre vielleicht guttun würde. Dafür lieben sich Maya und Natalie reinen Herzens, nur das mit dem Kinderwunsch von Maya birgt Konflikte. Die aber nichts im Vergleich zu dem sind, was dann bald Rolf und Dina ertragen müssen. Und dann taucht ja auch noch ein Neuer in der Clique auf …

So geht es dahin, das Leben. Von einem Jahr zum anderen, von einem Fest zum nächsten. Und plötzlich, mittendrin, auch mal schnurstracks auf ein verflucht endgültiges Ende zu. FESTE UND FREUNDE ist ein Ensemblefilm, der das Remake eines Ensemblefilms ist (des dänischen LONG STORY SHORT). Ein Gruppenbild in hingetupftem Pastell, ein Lied aufs Dasein in leichter Koloratur. Ein paar entscheidende Jahre aus dem Leben einer Freundesgruppe, die Regisseur David Dietl mit berechtigtem Vertrauen aufs Darstellerensemble und ansonsten nach dem Standardbaukastenplan fürs Solide inszeniert hat.

Klischierte Kitscheleien schließt das ebenso frohgemut ein wie klebrige Poesiealbumbeschwörungen des Wahren, Schönen und Guten. Diesen und jenen anrührenden Moment gibt es aber trotzdem.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.