Originaltitel: COUPEZ!
F 2022, 112 min
FSK 16
Verleih: Weltkino
Genre: Komödie, Horror
Darsteller: Romain Duris, Bérénice Bejo, Matilda Lutz, Grégory Gadebois
Regie: Michel Hazanavicius
Kinostart: 16.02.23
Seit Romeros legendärer Trilogie wurde den (Un-)Toten ja titeltechnisch schon so ziemlich alles angehangen, inklusive BED OF THE DEAD und BONG OF THE DEAD. Meist wollte das bloß grausigen Müll an zwei, drei arglose Blindkäufer bringen, manchmal benannte es aber auch schlicht Grandioses – darunter ONE CUT OF THE DEAD. Sollten Sie den gesehen und gemocht haben, gratulieren wir zu erlesenem Geschmack, beenden diese Kritik zudem gleich hier; es genügt da der Kurzhinweis auf ein gelungenes (!) französisches (!!) Remake. Uneingeweihten gilt folgender Rezensionsversuch.
Keine leichte Sache, muß er doch analog zum Original ohne Spoilern des entscheidenden Drehs arbeiten, nach dem nichts ist wie geglaubt. Bis dato heißt’s erdulden und THE ARTIST-Regisseur Michel Hazanavicius verzeihen, welcher scheinbar sein Handwerk komplett verlernte, den nervigen Romain Duris an extrem langer Leine hampeln, kreischen und peinlich berühren läßt. Und weil wir grade dabei sind: Offensichtlich nippte Bérénice Bejo ebenfalls an Seltsamem und plumpste zur Amateur-Aktrice runter, ganz zu schweigen vom restlichen Cast. Provinzbühne, sie kommen!
Duris stümpert als Regisseur eines billigen Horrorheulers daher, dessen eh deutlich problembeladene Produktion zum Desaster hochkocht – Zombies stürmen im Rahmen ihrer Tempo-Möglichkeiten das Set, künstliches Blut ergießt sich über real abgerissene Körperteile. Noch verwunderlicher indes, daß sämtliche Beteiligte japanische Namen tragen, außerdem selbst für Genre-Standards schrecklich sinnlose Dialoge unbehelligt den Schnitt passieren konnten. Und warum bitteschön kracht mittendrin einfach die Kamera zu Boden?!
Nur etwas Geduld, eine gleichermaßen simple und geniale Erklärung harrt bereits der Enthüllung, wer (bei der Filmkunstmesse trotz einführender Hinweise mehrfach geschehen, man durfte den Kollegen eigentlich anderes zutrauen) vorher empört aus dem Saal poltert, verpaßt wirklich einiges. Beispielsweise das spontane Mutieren bisher verstörter Zuschauer zum ungezügelt feiernden Partyvölkchen. Oder eine rigorose Blickverschiebung, die darstellerisches Unvermögen als mimische Brillanz enttarnt, aus Dilettantismus wahnwitzig Komisches zwischen Slapstick und trefflicher Ironie schält. Obendrauf thront gar ein Sahnehäubchen: leidenschaftliche Liebe zum Kino.
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...