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Franky Five Star

Fünf von zehn statt fünf Sterne deluxe

Mancher hat Honig im Kopf, bei Elena alias Franky ist es ein Hotel, recht leer indes: Die etwas altjüngferliche Empfangsdame Frau Franke hält den Laden zusammen, Page Frank liebt Möhren und haßt den Kapitalismus, sexuelles Verlangen treibt Zimmermädchen Ella um, und Lenni mag Spiele, ein kleines Kind halt. Wann immer Franky in einer sie stark belastenden Situation landet, drückt eine jener Persönlichkeiten den Fahrstuhlrufknopf und übernimmt. Was durchaus regelmäßig passiert zwischen Arbeit im Getränkemarkt (ausbeuterisch), Mutter (stressig), heimlichem Schwarm Roman (schleimig), WG-Genossin Katja (fürsorglich) und deren Freund „Hasi“ (schnuckelig), auf den Ella bald beide Augen wirft …

Man selbst reibt sie sich freilich ziemlich verwundert, angesichts echter Kinobilder, gar umweht von Amélie-Hauch – im deutschen Film! Dann hat’s auch wirklich schöne Ideen wie die, daß Frankys erster Kuß – ob jemals oder „nur“ mit Hasi, bleibt freischwebend – in der Bettenburg alle Sicherungen rausknallen läßt. Steuert schließlich noch die gleichsam unvergessene und unerreichte Knef „Larifari“ bei, reißt’s einen komplett hin. Und der Appell, liebenswert schräge Rundlaufs-Taktungen einander einfach zu gestatten: Unterschrift drunter!

Hätte ergo gern so weitergehen dürfen, tritt aber zu schnell quasi schon auserzählt auf der Stelle, verliert seinen Fokus an Wiederholungen, trägt vermeintlich helfend zu dick auf. Jetzt wird originell zu manieriert, süß zu klebrig, locker zu gezwungen, gerät die Länge zum Problem und entsteht ein Phänomen: Kennen Sie es, wenn anfängliche Sympathie sich zu Anstrengung wandelt?

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...